Ausbrüche aus der Konvention
Geschichte einer Jugend lautet der Untertitel von Gustave Flauberts Lehrjahre der Männlichkeit, Leonhard Koppelmann hat den Roman vor zwei Jahren als dreiteiliges Hörspiel inszeniert mit Senta Berger als Erzählerin. Darin gerät der 18-jährige Frédéric Moreau in diverse Liebeswirren und vor allem in die 1848er-Revolution, die die französische Gesellschaft aus der Bahn wirft - und in eine beinharte Restauration kippt (SWR 2, Freitag, Sonntag und Montag, jeweils 18.20 Uhr). Um den Reiz des Verbotenen, des Ungehörigen im Privaten dreht sich Stefan Zweigs Novelle Angst, als Hörspiel inszeniert von Teresa Fritzi Hoerl. Irene betrügt ihren Mann, das und die Gefahr, entdeckt zu werden, genießt sie. Zugleich schämt sie sich ihrer Untreue (DLF Kultur, Freitag, 18.30 Uhr).
Die Tiefen der Fantasie
In ihrem Hörspiel Der Du schickt die Autorin und Regisseurin Julia Wolf drei Frauen in die Tiefen ihrer Fantasien. Sie folgen ihren Sehnsüchten und stecken bald inmitten Geschichten voller Liebe, Leidenschaft und Action (DLF Kultur, Donnerstag, 22.03 Uhr). In Sprache, mein Stern. Hölderlin hören verweben die Autorin Ruth Johanna Benrath und die Regisseurin und Musikerin Ulrike Haage späte Texte Friedrich Hölderlins mit ihrem eigenen Resonanzraum (RBB Kultur, Freitag, 14 Uhr).
Requiem und Hommage
Thomas Köcks Hörspiel Und alle Tiere rufen: Dieser Titel rettet die Welt auch nicht mehr ist ein Requiem, es melden sich die verschwundenen, die ausgestorbenen Arten zu Wort - und ein Gedanke manifestiert sich: Was, wenn auch der Mensch einmal ausstirbt (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr)? Sonderling, Großvater des Comic, Frauenhasser, Kirchengegner, Sadist, Misanthrop, Familienmensch - all das wurde Wilhelm Busch zugeschrieben. Maria Franziska Schüller porträtiert den Schriftsteller und Zeichner in einer Langen Nacht: Ich habe eine philosophische Erkältung (DLF Kultur, Nacht zu Samstag, 0.05 Uhr; DLF, Samstag, 23.05 Uhr).