Im Rechtsstreit zwischen Prinz Harry und der britischen Mirror-Zeitungsgruppe gibt es eine außergerichtliche Einigung. Der Sohn von König Charles hat die verbleibenden Teile seiner Klage gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung Daily Mirror wegen Telefon-Hackings gegen Zahlung einer "beträchtlichen Summe" beigelegt.
Die "Mirror Group Newspapers" (MGN) wolle innerhalb der nächsten 14 Tage eine Zwischenzahlung von 400 000 Pfund (etwa 468 000 Euro Euro) leisten, als Kostenerstattung und Schadenersatz für das Eindringen in Harrys Privatsphäre und andere illegale Schnüffeleien, sagte Harrys Anwalt David Sherborne am Freitag vor dem High Court in London.
Die endgültige Entschädigungssumme wird noch berechnet, so Sherborne weiter. Harry nahm selbst nicht an der Verhandlung teil. Zuletzt war der 39-Jährige am Dienstag und Mittwoch in London gewesen, um seinen an Krebs erkrankten Vater zu besuchen. MGN zeigte sich mit der Einigung zufrieden.
Im Rechtsstreit gegen die Mirror-Gruppe wurde Harry bereits im Dezember Schadenersatz in Höhe von 140 600 Pfund (etwa 164 000 Euro) zugesprochen, nachdem ein Richter befunden hatte, dass Telefon-Hacking bei MGN in den 1990er Jahren verbreitet gewesen sei. Journalisten der Blätter Daily Mirror, Sunday Mirror und People hatten durch Abhören von Telefonnachrichten Informationen über Harrys Privatleben erlangt und für die Berichterstattung vermarktet.
Harry ist noch in weitere Gerichtsfälle verwickelt. Darunter sind Klagen gegen die Verlage Associated Newspapers Limited ( Daily Mail, Mail on Sunday) und News Group Newspapers ( The Sun), der das vor Jahren eingestellte Boulevardblatt News of the World herausgegeben hatte. Dabei geht es ebenfalls um illegale Informationsbeschaffung.