Presseschau:"Haus der Narren"

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Ziemlich düster kommentiert die internationale Presse Theresa Mays erneute Niederlage bei der Brexit-Abstimmung.

Das Nein des britischen Parlaments zum nachgebesserten Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May ist für viele Kommentatoren schockierend und löst Sorgen vor der Zukunft aus.

"Eine weitere große Niederlage für May. Und nur noch 16 Tage bis zum Brexit", titelt der britische Guardian. Die Premierministerin habe das Unterhaus "mit brüchiger und schwindender Stimme" gebeten, den Deal zu verabschieden. Dass das nicht passiert ist, sei "beschämend" und eine "katastrophale Niederlage" für May gewesen, schreibt das Blatt.

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Der Daily Mirror benennt die ungewisse Zukunft, die nun vor Großbritannien liegt: "Brexit Verzögerung Chaos." May müsse eine gewaltige Niederlage verkraften und lasse das Land nun chaotischen Monaten entgegenblicken, heißt es weiter.

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Am deutlichsten macht die Daily Mail, wer schuld ist und macht aus der Parlamentsbezeichnung "House of Commons" schlicht "House of Fools", also "Haus der Narren". Das Blatt, zuverlässig auf Mays Seite und für den Brexit, schreibt: "Sie haben einen Eid geleistet darauf, den Brexit zu liefern, für den Großbritannien gestimmt hat - und hatten es in der Hand. Aber in der vergangenen Nacht entschieden sich verächtliche Parlamentarier dafür, unser Land ins Chaos zu stürzen."

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"In die Verzweiflung gefahren": Unter dieser Überschrift zeigt die Times ein Bild, das May nach der verlorenen Abstimmung in ihrem Wagen zeigt. Großbritannien sei in eine politische Krise gestürzt worden. Außerdem mutmaßt das Blatt: "Das Kabinett wird am Morgen zusammenkommen und es kursieren Gerüchte, dass eine Abordnung an Tories Theresa May darum bitten werde, in dieser Woche zurückzutreten, auf dass die Aussicht auf Neuwahlen einen Weg aus dieser Sackgasse bereitet."

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In Anspielung auf Mays zittrige Stimme titelt die boulevardeske Sun: "Croaky Horror Show" (also "heisere Horror Show"). "Mays zusammengewürfelter Brexitplan ist letzte Nacht zusammengebrochen", nun sei Großbritannien "ohne klaren Brexitweg".

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Im restlichen Europa liegt der Fokus eher darauf, wie die EU reagieren wird.

Die französische Le Monde schildert das Risiko eines No Deals, also eines harten Ausstiegs Großbritannien aus der EU. "Mit ihrem erneuten No hat das Parlament sein Land in eine neue politische Krise gestürzt."

Der österreichische Standard plädiert für eine Verlängerung der Verhandlungsphase. "Jetzt geht es nur noch darum, das Chaos abzuwenden", schreibt das Blatt. "Die EU tut gut daran, wie am Montag in Straßburg auch weiterhin den Briten die Hand zu reichen."

"May verliert die Kontrolle" kommentiert die Neue Zürcher Zeitung . Sie sei als Regierungschefin kaum mehr handlungsfähig. Eine längere Frist für den Brexit wäre sinnvoller als ein bloßes Hinauszögern um wenige Monate. "Es braucht mehr Zeit, dass sich die erhitzten Gemüter abkühlen und festgefahrene Positionen überdacht werden können", schreibt das Blatt.

Und De Standaard aus Belgien hat genug: "Die Geduld mit den unentschlossenen Briten ist am Ende. Szenarien für ein neues Referendum bieten keine Lösung." Jeder Tag, den dieser zermürbende Streit länger andauere, belaste die künftigen Beziehungen zwischen der EU und ihrem ehemaligen Mitgliedstaat stärker, heißt es.

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