Das ZDF will gemeinsam mit öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Kanada (CBC), der Schweiz (SRG SSR) und Belgien (RTBF) eine alternative Social-Media-Plattform zu Twitter, Instagram und Co. entwickeln. Das Projekt solle "abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation" den demokratischen Diskurs und das bürgerliche Engagement im digitalen Raum ermöglichen, erklärte das ZDF am Mittwoch.
Das "Forschungsprojekt" - wie das ZDF sein Vorhaben bezeichnet - sei gerade gestartet. In einem sogenannten "Public Spaces Incubator" sollen "innovative Bausteine für offene und respektvoll geführte Online-Diskussionen" entwickelt und getestet werden. Im Zentrum stünden dabei die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer. Kommerzielle Aspekte spielten laut ZDF keine Rolle.
Den offenen Dialog in der Gesellschaft dürfe man nicht "den amerikanischen Großplattformen" überlassen, so ZDF-Intendant Norbert Himmler. Das Projekt solle aufzeigen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk "unabhängige und faktenbasierte Kommunikationsräume in der digitalen Welt aufbauen kann". Ziel sei es, Hass, Gewalt, Propaganda und Diffamierung in den sozialen Medien "mit einer öffentlich-rechtlichen Alternative" zu begegnen.
Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation New Public entwickelt. Diese arbeitet nach ZDF-Angaben mit Forschern, Ingenieuren und Designern sowie "Communities" zusammen.