Die große Liebe zum britischen Königshaus (gerade bei Bewohnern westlicher Demokratien oft sehr verbreitet) wird ja ein wenig dadurch getrübt, dass Kate und William mit George und Charlotte zwar wahnsinnig sympathisch, aber auch ein kleines bisschen langweilig sind. Immer professionell, gut angezogen, freundlich ist das Thronfolgerpaar, so dass der skandalinteressierte Beobachter vollkommen auf den wenigstens manchmal ordentlich saufenden Prinzenbruder Harry geworfen ist.
Insofern war es eine ziemlich smarte Idee des amerikanischen Senders E! eine Serie in Auftrag zu geben, die den britischen Royals endlich wieder jenen Tratschfaktor verpasst, den die echte Königsfamilie seit dem Tod von Lady Diana sehr erfolgreich hinter sich gelassen hatte. In The Royals ist es hinter den Palastmauern genau so schlimm, wie es sich sonst nur ein Boulevardreporter auf Themensuche ausdenkt.
Regiert wird das Vereinigte Königreich von Queen Helena, immerhin gespielt von Elizabeth Hurley, die nicht nur im Aussehen von der realen Königin von England kaum weiter entfernt sein könnte. In der ersten Folge verlieren die Queen und ihr Ehemann König Simon den erstgeborenen Sohn bei einer Militärübung, Sohn Liam (William Moseley) rutscht in der Thronfolge nach oben. Der bandelt aber mit der Tochter des Sicherheitschefs an, die zu allem Überfluss halbe Amerikanerin ist. God save the Queen. Noch schlimmer derweil treibt es seine Schwester Eleanor (Alexandra Park), nämlich so ziemlich mit jedem. The Royals ist eine Palast-Soap ohne jeden Anspruch, ein Revolverblatt als TV-Serie - nur ohne verletzte Persönlichkeitsrechte.
The Royals , Pro Sieben, donnerstags, 20.15 Uhr.