Fernsehen:Hauptsache, nicht nackt

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Seit einiger Zeit verschwindet Nacktheit aus Filmen, Fernsehen und Werbung. Wurde sie mit den Pornos ins Internet verbannt? Oder sind wir zu prüde geworden? Was sich von Shows mit Unbekleideten lernen lässt.

Von Susan Vahabzadeh

Sittenwächter aller Nationen haben jahrzehntelang befürchtet, nackte Sonnenbadende würden jedem Schamgefühl ein Ende bereiten. Das kann so nicht gestimmt haben: Im deutschen Fernsehen beispielsweise hält man sich seit Erfindung des Internetpornos, wie soll man sagen, zunehmend bedeckt. Früher spazierten unbekleidete Damen ganz unbefangen durch Familienserien und bewarben in den Werbepausen Duschgel und Halbfettmargarine, und jeder wusste, wie der Hintern des größten und teuersten Filmstars aussah, denn der hatte ihn auf der Leinwand präsentiert. (Die Rede ist von Mel Gibson, der in Lethal Weapon 1987, auf der Höhe seines Ruhms, tatsächlich nackt zu sehen war.) Das passte zu einer Zeit, als es auch normal war, im Freibad oben ohne auf der Wiese zu liegen - auch das ist heute nicht mehr üblich.

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