Kristen Stewart gegen Sexismus:"Wer ist Ihr Lieblingsdesigner und sind Sie schwanger?"

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Kristen Stewart bei einer Preisverleihung in Paris: Die Schauspielerin ist genervt vom Sexismus in Hollywood. (Foto: AP)

Noch immer werden Schauspielerinnen in Interviews vor allem zu Aussehen und Liebesleben befragt. Wie überflüssig das ist, führen Twilight-Star Kristen Stewart und ihr Kollege Jesse Eisenberg vor.

"Von welchem Designer ist Ihr Kleid?", "Was machen Sie, um in Form zu bleiben?", "Wie vereinbaren Sie Job und Familie?" - das sind die Fragen, die Hollywood-Schauspielerinnen noch immer in unzähligen Interviews zugemutet werden und die kein Reporter jemals ihren männlichen Kollegen stellen würde.

Zu Recht reagieren erfolgreiche und intelligente Frauen wie Anne Hathaway oder Jennifer Lawrence immer wieder erbost und schlagfertig auf die dümmlichen Fragen nach Aussehen und Liebesleben. Vor den diesjährigen Golden-Globe- und Oscar-Verleihungen haben die Frauen der Filmbranche mit dem Hashtag #AskBetterQuestions Journalisten dazu aufgerufen, doch lieber nach Vorbildern, Inspiration und Karrierezielen zu fragen.

Besonders deutlich wird der Sexismus im Kino-Starrummel jedoch immer dann, wenn Männer mit den typischen Frauen-Fragen konfrontiert werden. Im Frühjahr hat die britische Cosmopolitan vorgelegt und im Doppelinterview Scarlett Johansson und Mark Ruffalo zum "Avengers"-Start mit jeweils typischen Fragen an das andere Geschlecht konfrontiert.

"Jetzt weiß ich, wie es ist, eine Frau zu sein"

Aktuell sorgt ein Video von Kristen Stewart und Jesse Eisenberg im Internet für Aufsehen. In dem kurzen Clip, der auf dem Portal "Funny or Die" gepostet wurde, befragen sich die beiden Schauspieler, die gerade mit ihrem aktuellen Film "American Ultra" auf Werbetour sind, gegenseitig. Allerdings mit vertauschten Interview-Kärtchen - und so fragt Stewart ihren männlichen Filmpartner nach Lieblingsdesigner und einer Schwangerschaft, während sie sich zu ihrem Lieblingsportclub und der Vorbereitung auf den Film äußern soll.

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Höhepunkt ist der Moment, als Eisenberg seine Hand in ein präpariertes Kästchen mit rotem Plüsch und Kunstrasen legen soll, um eine Nahaufnahme seines Nageldesigns zu drehen. "Jetzt weiß ich, wie es ist, eine Frau zu sein", so sein Fazit.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kristen Stewart, die durch die "Twilight"-Verfilmung berühmt wurde, sich kritisch mit der Benachteiligung von Frauen in Hollywood auseinandersetzt. In einem Interview mit Harper's Bazar sagt sie auf die Frage, ob der Filmbetrieb sexistisch ist: "Oh mein Gott, es ist widerlich! Absolut widerlich. Es ist so beleidigend, dass es schon verrückt ist." Was sie damit gemeint hat, hat sie nun deutlich gemacht.

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