Game of Thrones: Folge 6 "Der eiserne Thron" im Recap:Zeit der Abschiede

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer; Game of Thrones Staffel acht Folge sechs

Daenerys lässt sich für ihren Sieg feiern.

(Foto: Die Verwendung ist nur bei red)

Im großen Serienfinale werden viele offene Rechnungen bezahlt. Am Ende bekommt jeder das, was er verdient.

Von Xaver Bitz

Am 15. April startete die achte und letzte Staffel von Game of Thrones, der Fantasyserie aus dem Hause HBO. Die Episoden liefen immer in der Nacht von Sonntag auf Montag erstmals bei Sky und sind ab Dienstag auch Amazon Prime Video und iTunes verfügbar. Auf SZ.de besprechen wir die einzelnen Folgen direkt nach Erscheinung. Achtung, Spoilergefahr!

Folge 6: Der eiserne Thron

Was wir erwartet haben:

Eines steht fest: Mit der Zerstörung von King's Landing hat Daenerys ihrem Familienmotto "Feuer und Blut" alle Ehre erwiesen. Was sie allerdings dabei geritten hat, die Stadt samt ihrer Einwohner in Schutt und Asche zu legen? Bislang wurde ihre Verwandlung zur irren Königin eher durch Andeutungen erklärt. Andererseits hat sie so ein Vorgehen ja auch schon in den ersten Staffeln angekündigt, wie ein Nutzer auf Reddit zusammengefasst hat. Dem kann man sich anschließen - muss man aber nicht.

Fakt ist aber: Die Hauptstadt liegt in Trümmern da. Der Thron, um den sich die ganze Serie dreht, hat die Attacken Drogons vermutlich heil überstanden. Wäre ja auch wirklich schade drum. Auch wenn wir Cersei und Jaime nicht haben sterben sehen: Dass sie das überlebt haben, ist eher unwahrscheinlich. Nachdem ihre ursprüngliche Todesliste nun abgehakt ist, hat Arya möglicherweise wieder eine neue aufgemacht. Daenerys wird zudem ziemlich sicher erfahren, was Jon und ihre Hand Tyrion in "Die Glocken" gemacht (den Bruder freigelassen), beziehungsweise eben nicht gemacht (die Stadt erobert/verwüstet) haben. Und was ist eigentlich mit dem Norden? Sansa, Bran, Brienne und Co. werden im Serienfinale sicher auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Was passiert ist:

Erinnern Sie sich an das Ende von Breaking Bad? Es soll hier nicht alles verraten werden, aber der Song, der gespielt wird, beginnt mit den Worten "Guess I got what I deserved" (deutsch: "Ich denke, ich habe bekommen, was ich verdient habe"). Ob das in Game of Thrones auch so wird? Eins ist klar: Es gibt Abschiede.

Was war Ihr ganz persönliches Best of GoT?

Hodor, die Red Wedding oder vielleicht "You know nothing, Jon Snow"? Welcher Charakter, welcher Moment oder welches Zitat aus Game of Thrones wird Ihnen am meisten in Erinnerung bleiben? Schicken Sie uns Ihr ganz persönliches Best of GoT mit einer kurzen Begründung an kultur-online@sz.de - und nennen Sie uns Ihren Namen (Nachname auch abgekürzt). Eine Auswahl der Einsendungen wird auf SZ.de veröffentlicht.

Nach der lauten, grausamen und bildgewaltigen letzten Folge ist nun Zeit für leise Töne. Die Stille in King's Landing nach dem Sturm hat etwas postapokalyptisches. Erinnerungen an Pompei kommen auf oder auch an den Vietnamkrieg. Als Jon, Tyrion und Davos, die versuchten, sich dem Massaker zu entziehen, durch die Ruinen der Stadt schreiten, sehen sie nur den Schrecken des Krieges. Und treffen vor dem roten Bergfried auf eine Königin Daenerys, die ihre Versprechen eingelöst hat.

Die Siegesfeier findet im besten Star-Wars-Look statt. Selbst die Farben Schwarz und Rot erinnern an die "First Order" der neueren Filme. Daenerys' Dank an ihre Armeen hat etwas bitteres. Zu hoch ist der Preis, den jeder zahlen musste. Doch damit ist die neue Herrscherin nicht zufrieden. Sie kündigt an, ihren "Frieden" jedem zu bringen, der diesen ihrer Meinung nach braucht. Sie nennt das - wie jeder gute Tyrann - Befreiung. Und droht damit auch unverhohlen Winterfell, Dorne und der gesamten anderen bekannten Welt.

Nachdem Hand Tyrion sein Amt niedergelegt hat und in Ketten gelegt wurde, folgt die fällige Konfrontation der Tante mit ihrem Neffen. Im Thronsaal angelangt, packt Daenerys erst einmal Kindheitsgeschichten aus, Jon konfrontiert sie aber mit der bitteren Wahrheit. Sie ist keine Befreierin, sondern eine Schlächterin. Anstatt das Rad zu brechen, wie sie es versprochen hat, dreht sie es nun selber, nur tausendfach grausamer. Kurz scheint es, als würde Jon wieder einmal zum Opfer seiner verdammten Loyalität (und in diesem Fall auch seiner Liebe). Doch er entscheidet sich für etwas anderes. Die Herrschaft von Daenerys über Westeros dauert nicht lange an.

Wochen später gibt es in den Ruinen der alten Drachenarena das zweite große Klassentreffen. Im Vergleich zu "Der Drache und der Wolf" sitzen zum Großteil andere - geläuterte - Familienoberhäupter beisammen und diskutieren, wer in Zukunft herrschen soll. Zunächst gibt noch Greyworm die Agenda vor und legt sein Veto gegen die möglichen Könige Jon und Tyrion ein. Die Lösung ist dann sehr einfach: Bran der Gebrochene soll es in Westeros in Zukunft richten. Noch vor seiner Wahl sagt er seiner Schwester ein Geschenk zu: Der Norden bekommt seine lang erhoffte Unabhängigkeit. "Wozu bin ich sonst den ganzen Weg gekommen", sagt der Stark-Sohn, der zuvor nicht einmal über Winterfell regieren wollte. Vielleicht wusste oder ahnte er aber in dem Moment auch schon, dass eine bessere Stelle frei wird.

Es folgt wohl einer der längsten Epiloge der Seriengeschichte, man könnte sagen: ein Overkill an Happy Endings. Jeder bekommt irgendwie, was er verdient. Tyrion wird Hand des neuen Königs. Ob das Belohnung oder Bürde ist, fragt er sich selber. Im neuen kleinen Rat sitzt nicht nur Bronn als Meister der Finanzen, sondern auch Zwiebelritter Davos und Großmaester Samwell. Beschützt werden sie von neuen Lord Kommandantin der Königsgarde Brienne und ihrem Stellvertreter Podrick. Arya kehrt wie versprochen nicht in den Norden zurück, zu dessen Königin Sansa gekrönt wird. Jon endet dort, wo sein Aufstieg begann: an der Mauer. Und der Winter war doch nicht so kurz, wie die Vorhersage angekündigt hat. Vielleicht brauchen die Starks in Zukunft ein neues Familienmotto.

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