Zum Tod des Journalisten:Fritz Pleitgen und wir Frauen

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Fritz Pleitgen als Hörfunkchef des Westdeutschen Rundfunks. (Foto: Roland Scheidemann/dpa)

Wie ausgerechnet ein Patriarch einer der ersten großen Frauenförderer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wurde - und ein Chef, auf den wir stolz waren.

Gastbeitrag von Sonia Mikich

Es ist vielleicht vorhersehbar, dass mir bei diesem Mann als Erstes "groß" einfällt. Einer aus der Großen Zeit des Fernsehens. Großes Selbstbewusstsein, große Kenntnis der Welt, große Entscheidungen. Er hatte einen Ruf als Furchtloser bei uns WDR-Redakteuren und Reporterinnen, bevor er überhaupt in Köln ankam, um unser Chefredakteur zu werden. Der "rote Fritz" hatte zuvor aus den USA berichtet, oft kritisch gegen Reagan, oft dezidierter Freund der Abrüstung und Entspannungspolitik in jenen Jahren, das gefiel uns an der Basis. Aber wir gefielen ihm nicht. Mit Verwunderung sah er, dass der Laden nicht dynamisch genug war. Bisschen behäbig, bisschen selbstzufrieden. Wo waren die Breaking News in Krisensituationen? Frühstücksfernsehen? Sondersendungen? Und für mich existenziell: Wo waren die Frauen?

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