Es ging ja immer um die Eine, die Wahre, die Richtige. Neun Jahre lang drehte sich die Fernsehserie "How I Met Your Mother" um die Frage, mit welcher Frau der Protagonist Ted Mosby den Rest seines Lebens verbringen würde. Bei aller Komik, bei allen hanebüchenen Einfällen und verrückten Nebengeschichten blieb die Serie einer sentimentalen Grundidee treu: Ein hoffnungsloser Romantiker ist wild entschlossen, seine Traumfrau zu finden. Was jedoch, wenn die Richtige tot und die augenscheinlich Falsche ganz offensichtlich doch die Richtige ist?
Mit diesen Fragen müssen sich die Zuschauer nach dieser letzten Folge beschäftigen, die in den USA am Montag ausgestrahlt wurde und bereits für heftige Reaktionen sorgt. Auf Twitter gehen die Meinungen auseinander, von "schlechtestes Finale in der Geschichte" bis "was für ein tolles Ende".
Die Erfinder Carter Bays und Craig Thomas haben die Fans auf eine 60 Minuten lange emotionale Geisterbahnfahrt geschickt mit deprimierenden Wendungen, dramatischen Momenten, der Antwort auf einige offene Fragen und einem vielleicht nicht überraschenden, wohl aber kontroversen Ende. Und der Gewissheit, dass "How I Met Your Mother" eigentlich der falsche Titel für diese Sendung ist.
Neun Spielzeiten lang erzählt der Vater seinen beiden Teenager-Kindern die romantische Geschichte, wie er ihre Mutter kennengelernt hat. Ganz nebenbei berichtet er von wilden Nächten in New York City, von häufigen Besuchen in dieser Bar unterhalb seiner Wohnung, von Marihuana-Konsum und von zahlreichen Sexualpartnerinnen. Der Titel dieser Serie, er müsste eigentlich lauten: "Wie ich mich jeden Tag betrunken und mit beinahe jeder Frau in New York geschlafen habe".
Der Vater erzählt aber auch neun Staffeln lang, wie er Robin Scherbatsky kennengelernt und sich in sie verliebt hat, wie er jede Menge verrückter Dinge - er engagiert Musiker, er lässt es regnen, er springt in einen Fluss - anstellt, um sie glücklich zu machen. Wie er nur deshalb nach Chicago zieht, weil er es nicht ertragen kann, sie mit einem anderen Mann zu sehen, in diesem Fall auch noch seinem bestem Freund Barney Stinson. Der Titel dieser Serie, er könnte also auch lauten: "Wie ich eigentlich mit Robin zusammen sein sollte".
Im Leben passieren auch schlimme Dinge
Genau das thematisiert diese letzte Folge und geht dabei auch darauf ein, dass sich Menschen weiterentwickeln und dass im Leben unvorhersehbare und auch schlimme Dinge passieren. "How I Met Your Mother" ist keine plumpe Hommage an das Single-Leben in New York, sondern geht auch auf die Sehnsucht der Menschen ein, seine besten Freunde nach dem Schulabschluss oder der Hochzeit nicht zu verlieren. Der Zuschauer beneidet diese fünf Freunde, weil sie sich quasi jeden Tag in der Stammkneipe treffen und weiterhin allerhand verrückte Dinge erleben.