Am frühen Samstagabend, auf der Radtour durch Stockholm, wirkt die ganze Stadt, als würde sie schweben. Zum einen liegt das daran, dass in diesem Jahr der Frühling einfach übersprungen wurde, Schweden lag ewig unter einer grauen Wintereiskruste, jetzt ist auf einmal Sommer, alle sind Tag und Nacht draußen, sitzen halbnackt in den Parks und springen in jedes noch so kalte Gewässer. Am Samstag aber kommen noch all diese Cosplay-artigen Frauen in erdfarbenen Fetzengewändern dazu, man könnte meinen, es sei Hobbit-Lookalike-WM. Es ist aber natürlich nur die Vorfreude auf Loreen, die schwedische ESC-Kandidatin, die hier schon als Siegerin des Wettbewerbs gehandelt wurde, bevor überhaupt klar war, wer sonst noch alles teilnimmt.
Eurovision Song Contest:Grüne Welle
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Wo der ESC grenzenlose Euphorie auslöst: Ein Fernsehabend in Stockholm mit Finnen und Schweden, die zusammen dem Sieg entgegenfiebern.
Von Alex Rühle
Eurovision Song Contest:Ein bisschen Frieden
Subversive Spottlieder über Putin gab es beim ESC nur am Rande, des Krieges in der Ukraine gedachte man mit glorios farbkorrigierten Bildern. Der aschfahle Siegersong aus Schweden wird nicht lange in Erinnerung bleiben.
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