Der politisch explosivste Moment des Abends kam kurz vor Schluss der Kandidatenrunde. Vier von fünf Mitgliedern der kroatischen Rockband Let 3 hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet, mitten in der Darbietung ihres gelenksteif schunkelnden Wettbewerbsbeitrags "Mama Šč!". Der Performancekünstler Žanil Tataj schlich derweil hinter ihnen auf die Bühne, verkleidet als karnevalesker, irre grinsender Satanspriester. Und reckte zwei riesige, extrabillig nachgebaute Raketen in die Höhe.
Eurovision Song Contest:Ein bisschen Frieden
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Subversive Spottlieder über Putin gab es beim ESC nur am Rande, des Krieges in der Ukraine gedachte man mit glorios farbkorrigierten Bildern. Der aschfahle Siegersong aus Schweden wird nicht lange in Erinnerung bleiben.
Von Joachim Hentschel
Eurovision Song Contest:Grüne Welle
Wo der ESC grenzenlose Euphorie auslöst: Ein Fernsehabend in Stockholm mit Finnen und Schweden, die zusammen dem Sieg entgegenfiebern.
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