Eurovision Song Contest 2022:Ukraine gewinnt den ESC

Gewinner des ESC 2022: das "Kalush Orchestra" aus der Ukraine. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Deutschland bekommt von den nationalen Jurys als einziges Land null Punkte und landet auf dem letzten Platz.

Wie von den Buchmachern erwartet, hat die Ukraine den Eurovision Song Contest 2022 gewonnen. Das Kalush Orchestra setzte sich vor allem bei den Zuschauern durch. Beim Publikums-Voting bekam die Ukraine, seit vielen Wochen unter russischem Angriffskrieg, 439 Punkte. Insgesamt 631 Punkte reichten für Platz eins vor Großbritannien (466 Punkte), Spanien (459), Schweden (438) und Serbien (312). Gastgeber Italien kam mit 268 Punkten auf Platz sechs.

Deutschlands Kandidat Malik Harris bekam von den nationalen Jurys als einziger Teilnehmer null Punkte. Er blieb auch nach dem Publikums-Voting, bei dem er sechs Punkte bekam, auf dem letzten Platz. Die Schweiz (Platz 17) bekam null Punkte vom Publikum. Nach der Abstimmung der nationalen Jurys war Großbritannien noch auf Platz eins gelegen.

Mögliche Manipulationen beim Halbfinale?

Die Veranstalter des Eurovision Song Contests in Turin gaben außerdem bekannt, Hinweisen auf mögliche Manipulationen beim zweiten Halbfinale nachzugehen. In sechs Ländern seien Unregelmäßigkeiten bei der Jury-Abstimmung festgestellt worden, teilte die Europäische Rundfunkunion EBU in der Nacht zum Sonntag mit. Ländernamen wurden zunächst nicht genannt. Es sei stattdessen in den betroffenen Ländern ein Mittelwert aus den Punkten von anderen Staaten gebildet worden, die ähnlich abgestimmt hätten. Details wurden nicht genannt.

"Die EBU nimmt alle mutmaßlichen Versuche, die Abstimmung beim Eurovision Song Contest zu manipulieren, äußerst ernst", hieß es in einer Mitteilung. Bei dem zweiten Halbfinale am Donnerstag hatten sich weitere zehn Länder für die Endrunde am Samstag qualifiziert: Finnland, Polen, Belgien, Schweden Estland, Aserbaidschan, die Tschechische Republik, Rumänien, Serbien und Australien.

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Eigentlich will der Eurovision Song Contest unpolitisch sein, aber was ist schon unpolitisch in Zeiten des Krieges. Von ukrainischen Favoriten, den üblichen Überdrehten und einem rosa Hut, der zum Zeichen des Überlebenswillens einer ganzen Kultur wird.

Von Holger Gertz

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