Fernsehen:Früherer ZDF-Intendant Dieter Stolte gestorben

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In Stoltes Amtszeit als Intendant seien viele große Programmmarken des Senders gestartet, würdigt ihn das ZDF. (Foto: Oliver Stratmann/dpa)

20 Jahre lang stand er an der Spitze des Senders. Unter seiner Ägide musste sich das ZDF gegen die neue Konkurrenz des Privatfernsehens rüsten und erste drastische Sparmaßnahmen beschließen.

Der frühere ZDF-Intendant Dieter Stolte ist tot. Er sei am Sonntag im Alter von 89 Jahren in Berlin gestorben, teilte der Sender in Mainz mit. Stolte stand von 1982 bis 2002 an der Spitze des ZDF. Anschließend war er einige Jahre Herausgeber der Zeitungen Welt und Berliner Morgenpost.

Der aktuelle ZDF-Intendant Norbert Himmler würdigte ihn als einen überzeugten Verfechter des öffentlich-rechtlichen Systems. "Für Dieter Stolte war das Fernsehen nicht nur Berichterstatter, sondern auch Motor der deutschen Einheit", wird Himmler in der Mitteilung zitiert. Mit dem Beitritt der neuen Länder zum ZDF-Staatsvertrag 1990 hatte das ZDF einen bundesweiten Programmauftrag als nationaler Sender erhalten.

Stolte wurde 1934 in Köln geboren und kam 1962 als persönlicher Referent des Gründungsintendanten Karl Holzamer zum ZDF. 1967 wurde er den Angaben zufolge Leiter der neu geschaffenen Hauptabteilung Programmplanung. 1976 trat er das Amt des Programmdirektors an. 2002 übergab Stolte seinen Posten an Markus Schächter.

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In Stoltes Amtszeit seien viele große Programmmarken des Senders gestartet, teilte das ZDF mit, etwa "Terra X", "Der Fernsehfilm der Woche" oder der "Samstagskrimi". Das "ZDF-Mittagsmagazin" wurde 1989 aus der Taufe gehoben, 1992 folgte das "ZDF-Morgenmagazin".

"Dieter Stolte hat das ZDF zu einem modernen, wettbewerbsfähigen Medienunternehmen aufgebaut", so Himmler. "3sat, Arte, KiKa, Phoenix, die ersten Digitalkanäle des ZDF - das alles geschah in seinen vier Amtszeiten." Ex-ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser sagte der Bild: "Dieter war uns ein guter Freund und ein herausragender Intendant, der das Wohl des ZDF immer fest im Blick hatte."

Unter seiner Ägide musste sich das öffentlich-rechtliche ZDF gegen die neue Konkurrenz des Privatfernsehens rüsten - und wegen dramatisch gesunkener Werbeeinnahmen erste drastische Sparmaßnahmen beschließen.

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