"Bully macht Buddy" auf Pro Sieben:Comeback auf der Couch

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Michael Bully Herbig, Rick Kavanian und Gisa Flake in Bully macht Buddy (Foto: ProSieben / Alexandra Beier)

Mit "Bully macht Buddy" kehrt Michael Bully Herbig nicht nur nach fünfjähriger Abstinenz ins Fernsehen zurück, er will die Zuschauer auch für seinen neuen Kinofilm erwärmen. Gute Unterhaltung bietet die Sitcom dennoch - auch dank überraschender Gastauftritte.

Von Matthias Kohlmaier

Es ist so "mega", dass er wieder da ist. Pro-Sieben-Chef Wolfgang Link strahlt Michael Bully Herbig an. "Wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag" sei es gewesen, als Bully angerufen habe. Nun, anderthalb Jahre später, stehen die beiden in einem Vorführraum der Cinepostproduction auf dem Gelände der Bavaria-Filmstudios, und das gemeinsame Projekt ist fertig: die Sitcom Bully macht Buddy.

Die ist für den deutschen TV-Markt ein Novum. Die sechs Episoden wurden in den Filmstudios live vor Publikum aufgezeichnet, die Lacher kommen also nicht aus der Konserve. Das habe sich zu Beginn komisch angefühlt, sagt Bully bei der Pressevorführung, aber dennoch: "Ich hätte nicht gedacht, dass das Spielen vor Leuten so viel Spaß macht." Für den 45-Jährigen ist die Sitcom aber nicht nur die Rückkehr zu Pro Sieben nach fünfjähriger Abstinenz; sie hat auch eine wichtige Funktion. Bully macht Buddy soll die Zuschauer für Bullys neuen Kinofilm erwärmen. Der läuft am 25. Dezember an und heißt, genau, Buddy.

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Er hat mit seinen Filmen mehr Deutsche ins Kino gelockt als jeder andere, in den vergangenen Jahren musste Michael "Bully" Herbig aber auch Flops verkraften. Und jetzt? Eine neue Sitcom. Ein neuer Film. Ein Gespräch übers Weitermachen.

Von Max Fellmann

Was es bedeutet, für einen Kinofilm als Autor, Regisseur, Produzent und Darsteller verantwortlich zu sein, das will Bully in der Sitcom zeigen. Er spielt sich selbst, den gestressten Workaholic, dem bei der Umsetzung seiner neuesten Filmidee so gar nichts gelingen mag. Seine vernachlässigte Freundin Nina (Sandra Koltai) verlässt ihn mit den Worten: "Du sagst immer 'Und action!', bevor wir Sex haben." Kumpel Rick (Rick Kavanian) quartiert später seine vulgäre Schwester Aida (Gisa Flake) bei Bully ein, um das Chaos zu komplettieren.

Die Gag-Dichte und -Frequenz ist dabei für eine deutsche Produktion hoch und fast so präzise wie bei den US-Vorbildern How I Met Your Mother oder Two and a Half Men. "Die Amis machen seit einer Ewigkeit Sitcoms. Es wäre vermessen, sich damit zu vergleichen", kokettiert Bully. Das Set von Bully macht Buddy jedoch könnte direkt aus den USA stammen. Der Großteil der Szenen spielt entweder auf der Couch in Bullys Wohnzimmer oder in der Stammkneipe der Charaktere. Auf dröge Wortspiele wie "Bullymie" und bemühte Witzchen über Brüste hätte man allerdings gerne verzichtet.

Roberto Blanco ist auch dabei

Besonders im Zusammenspiel mit Kumpel Rick Kavanian kreiert Michael Herbig noch immer den ihm eigenen Humor aus den Zeiten der Bullyparade (1997 bis 2002). Kavanian gibt den Stimmenimitator und kramt seine Rolle als sprachbildverdrehender Grieche Dimitri hervor ("Malaka, jetzt ist der Dampf aber mal richtig am Kacken!"). Außerdem hat man sich für Bully macht Buddy die Gastauftritte aus alten Bully-Produktionen abgeschaut. Allein in den ersten beiden Folgen laufen Sängerin Sarah Connor, Schauspieler Elyas M'Barek und, wirklich, Schlagerbarde Roberto Blanco durchs Bild.

Bully macht Buddy ist also zum einen geschickte PR und ein überlanger Trailer für einen Kinofilm. Zum anderen ist die Sitcom einfach gute Unterhaltung.

Bully macht Buddy, Pro Sieben, montags, 21.40 Uhr.

© SZ vom 18.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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