Wahrscheinlich war sowieso alles ganz anders. Die wilde Jugend war nicht ganz so wild, die brave Jugend nicht ganz so vergeudet. Die Kugel Eis hat wahrscheinlich nicht wirklich 50 Cent gekostet und 50 Pfennig erst recht nicht. Diese eine Hubba-Bubba-Blase war nicht größer als der eigene Kopf, und man hat sich den explodierten Kaugummi nicht noch monatelang aus den Haaren gepult. Die Winter waren nicht so weiß. Die erste Liebe nicht so groß. Und auch den Hass hat man wahrscheinlich nachträglich aufgeblasen. Weil es irgendwie schöner ist, davon zu erzählen, was man alles vehement hasste, als zuzugeben, dass man auch mit sechzehn vieles tat, was man weder richtig gut noch richtig schlecht fand, sondern halt irgendwie so machte, während es einem in Wirklichkeit nur ein bisschen egal war.
Sky-Serie "And Just Like That ...":Wie man wiederaufersteht
Lesezeit: 5 min
In der zweiten Staffel "And Just Like That..." ist das alte "Sex and the City" zurück. Eigentlich schade.
Von Nele Pollatschek
Dialoge in "Succession":Brandheiße Luft
Fluchen wie Logan Roy, Stammeln wie Ken und Rom: "Succession" ist so genial, weil die Figuren so reden, wie sie reden. Ein Lob des Dialogs - für den in der US-Serie ein Brite verantwortlich zeichnet.
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