Der US-Verschwörungserzähler Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zum Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule mehr als vier Millionen US-Dollar Entschädigung an die Eltern eines Opfers zahlen. Das hat ein Gericht in Texas entschieden. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte im Dezember 2012 in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut 20 Schulkinder und sechs Lehrer und Schulmitarbeiter erschossen.
Die Eltern der Opfer hatten den rechten Radiomoderator und Gründer der Website Infowars wegen seiner Behauptungen verklagt und forderten 150 Millionen Dollar Entschädigung. Vor Gericht sprachen sie über den emotionalen Schmerz, den die Lügen des 48-Jährigen verursacht hätten. Jones habe so viele Leben beeinflusst und müsse dafür verantwortlich gemacht werden. Dessen Anwalt argumentierte, die Kläger hätten nicht beweisen können, dass die Worte seines Mandanten tatsächlich Schaden verursacht hätten.

Soziales Netzwerk Truth Social:Trump und die unbequemen Wahrheiten
Der ehemalige US-Präsident nutzt sein soziales Netzwerk Truth Social, wie er Twitter genutzt hat: für Eigenlob und Attacken auf Gegner. Nun will er mit einem Börsengang 1,25 Milliarden Dollar einsammeln. Doch das könnte noch Ärger geben.
Jones, der in der Vergangenheit unter anderem bei Wahlkampfveranstaltungen für den Republikaner Donald Trump aufgetreten ist, sagte im Prozess in Bezug auf das Massaker: "Es ist 100 Prozent real." Er räumte auch ein, dass es unverantwortlich von ihm gewesen sei, die Schießerei in der Schule als Falschmeldung zu bezeichnen.
Jones hat immer wieder diverse Verschwörungserzählungen verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington beteiligt gewesen sei. Der Anwalt der Kläger, Mark Bankston, sagte nach der Entscheidung laut New York Times: "Ich hoffe, dass alle andere Medien-Leute, die das sehen und sich denken, dass sie Menschen derart diffamieren können, nun wissen, dass es dafür sehr teure Konsequenzen gibt."
Es soll nun noch einen separaten, kürzeren Prozess geben, bei dem es um einen weiteren Schadenersatz geht. Dieser könnte zusätzlich zuerkannt werden, wenn das Gericht das Verhalten Jones' als besonders anstößig einstuft.