Kleinkunst
Klar, die Vernunft diktiert es einem, aber im Grunde ist es schrecklich, wenn Kinder bis zum Schulalter von Plastik, Melamin und sonstigem dick-unzerbrechlichem Geschirr essen und trinken sollen. Feine Keramik oder Porzellan wie bei den Großen transportiert die Wertschätzung für ein gemeinsames Essen und Tischkultur vielleicht doch von Anfang an besser. In diesem Sinne wären die hübschen Trinkbecher des dänischen Keramikers Lars Rank eine echte Empfehlung für den familiären Frühstückstisch - mit vielen sympathischen Vater- (Far) oder Mutter- (Mor) oder Geschwister-Figuren bemalt sind sie zwar vielleicht fast wirklich zu schön und mit 55 Euro auch etwas zu teuer für den täglichen Einsatz, machen aber zuverlässig immer dann ein geselliges Gefühl, wenn nicht alle am Tisch sein können.
Bei uns piept's
Wer in der Großstadt wohnt und nur noch selten echtes Vogelgezwitscher hört, kann es sich längst aus der Konserve holen: Die Zwitscherboxen wurden vor zehn Jahren in Hamburg ursprünglich als medizinisches Audio-Tool erfunden und haben seitdem die ganze Welt erobert. Sogar das MoMa in New York orderte einmal auf einen Schlag 800 Stück. Ausgelöst wird der Klang durch einen Bewegungssensor im Vorbeigehen und ertönt dann für 120 Sekunden. Viele entspannt das sanfte Gepiepe, andere finden den Effekt vor allem lustig. Die neueste Variante ist die Junglebox, mit der man den Rufen des Siamang-Gibbons, Mangrovepittas und anderen tropischen Tieren lauscht. Move over, Rotkehlchen! Auch das Design der Box ist entsprechend: exotisch (59 Euro).
Hängepartie
Wie viele Kinderjacken hat man im Lauf eines Elternlebens eigentlich vom Boden aufgesammelt, aus der Schmutzwäsche gezerrt, vom Sofa gepflückt, unter dem Küchentisch hervorgezogen? Wie oft hat man in dieser Zeit gesagt: "Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst deine Jacke ...!" Ach, vergiss es. Aber mal anders gefragt: Könnte Jacke-Aufhängen eventuell auch Spaß machen? Alberner Ansatz auf den ersten Blick, auf den zweiten Blick gibt es den Online-Shop von RS Barcelona und darin: die Fußball-Garderobenstange. Vier Kicker, wie beim Tischfußball auf eine Metallstange geschraubt, je nach Bedarf auch Kickerinnen sowie divers zusammenstellbare Haut- und Trikotfarben. Einzig denkbarer Grund, warum Kinderjacken, Turnbeutel und Hoodies mit diesem Accessoire nicht wirklich dort landen, wo sie hingehören: Die Figuren sind eigentlich zu hübsch, um sie sofort wieder mit Zeug zuzudecken. ( Coat Rack von RS Barcelona, ab 140 Euro)
Nordisch rutschen
Weiße Täler, Berghütten, die fast versinken unter einer Neuschneedecke: Das ist in den Alpen ein seltenes Bild geworden. Mit dem aktuellen Modell seines Schneerutschers rückt das Label The Nice Fleet beim Motiv sicherheitshalber Richtung Norden. Die norwegischen Lofoten, weit oberhalb des Polarkreises gelegen, kommen der romantischen Idealvorstellung einer Winterlandschaft schon näher. Draußen kalt, dicke Flocken segeln vom Himmel, in den Häusern warm und gemütlich: So schön sieht dann zumindest die Szenerie auf dem aufblasbaren Schlitten aus, wenn es damit den Hang hinuntergeht. Das Gute ist, anders als bei klassischen Kufenmodellen reicht hier auch eine dünne Schneedecke, um Fahrt aufzunehmen (Durchmesser 110 Zentimeter, aus recyceltem PVC, 59,50 Euro).
Küchenkunst
Mittelgroße Küchengeräte sind vielerorts als Familiengeschenke beliebt, schließlich sind sie funktional, und alle haben was davon. Der optische Aspekt kommt bei Toaster und Co. aber meistens zu kurz, auch Nachhaltigkeitsgedanken spielen in diesem Segment kaum eine Rolle. Beides gilt nicht für ein Projekt der Plattform refurbed, die generalüberholte Haushalts- und Unterhaltungselektronik verkauft und damit den Geräten ein längeres Leben und der Umwelt ein wenig Schonung verschafft. Zusammen mit der Wiener Künstlerin Madita Kloss wurden jetzt zwölf Küchengeräte nicht nur wiederhergestellt und aufpoliert, sondern auch mit einem einzigartigen Design versehen. Schon wird aus einem langweiligen Wasserkocher ein Hingucker in der Küche. Alle Einnahmen aus der "refurbed x Madita Kloss Limited Edition" fließen in die Weihnachtsspende für das SOS-Kinderdorf. Und wer weiß, vielleicht ist das ja der Auftakt für ein fröhliches familiäres Gerätebemalen über die Feiertage ...
Wiener Wunder
Ein Geschenk für eine andere Familie zu finden, ist nicht ganz einfach, schließlich sollen dann erstens alle etwas davon haben, und zweitens weiß man nicht so genau, was wirklich gebraucht wird. Mit einer Imperial-Torte macht man aber sicher selten etwas falsch (Schokoladenverträglichkeit vorher abklären!). Während die Wiener Sachertorte weithin bekannt ist, ist die Wiener Imperial-Torte ein Prachtstück für Kenner und auch was für Menschen, die keine Konfitüre in der Torte mögen. Die quadratische Imperial, die bis heute ausschließlich jeden Tag im Keller des berühmten Grand Hotels am Ring gemacht und für den Versand verpackt wird, besteht aus vielen hauchdünnen Mandelteigböden und großzügiger Schokocreme dazwischen, das Ganze wird dick umhüllt von einer Schicht Marzipan und einem perfekten Schokoüberzug. Quasi eine Praline in Tortenform, die der Legende nach von einem Küchenjungen des Hotels 1873 kreiert wurde. Kaiser Franz Joseph war davon so angetan, dass er nach einem zweiten Stück verlangte - ein Protokollvermerk, auf den man im Hotel bis heute stolz ist.
Klassisch wird ein Stück davon beim Champagner-Frühstück im Hotel gereicht, durch die handliche Form, die verschiedenen Quadergrößen und die elegante Verpackung ist sie aber auch als Mitbringsel und Geschenk sehr beliebt. Und dank der dicken Hülle aus Schokolade und Marzipan ist die Torte bis zu einem Jahr haltbar - dürfte aber nie so lange überleben. Auch für das eigene Feiertagsgefühl eine Überlegung wert - weltweiter Versand aus Wien!
Das Pferdchen
Für die Kinder Spielzeug, für die Erwachsenen stilvolles Accessoire? Diesen Spagat schaffen nicht viele Einrichtungsgegenstände, aber wenn, dann ist die Chance gut, dass sie aus Dänemark stammen. So wie dieses mustergültige Schaukelpferd von Fritz Hansen. Das in beeindruckender Handarbeit aus einem einzigen Stück Furnierholz gebogene Objekt beruht auf einem Prototypen-Entwurf aus dem Jahr 1946 - der Zeit, als viele Gestalter anfingen, mit gebogenem Furnier die Wohnwelt zu verändern. Das jetzt neu aufgelegte "Rocking Horse" ist für sachten Trab geeignet, vor allem ist es aber auch ein ebenso zutrauliches wie elegantes Familienmitglied, pflegeleicht und leise.
Kleiner Riese
Der Elefant Elmar ist bekannt wie ein bunter, ähm, Hund, dann wäre da noch dieser Ottifant und irgendwann danach folgt bereits der "kleine Riese" von Graf von Faber-Castell. Die Stifthalter in Elefantenform haben sich bei Groß und Klein zum Publikumsliebling entwickelt, weil sie nicht nur hübsch aussehen, sondern auch den Schreibtisch praktisch organisieren. Gefertigt wird das Naturleder von einer kleinen italienischen Manufaktur aus Umbrien in aufwendiger Handarbeit und mit viel "passione." Das erklärt dann auch den Preis ab 230 Euro. Der kleine Riese ist definitiv mehr Accessoire als reines Utensil (erhältlich in Grau, Braun und Natur).