Völlerei an Feiertagen:Zu viel Gans? Ganz schlecht!

Es gibt nicht nur den Hangover nach zu viel Alkohol - sondern auch einen Kater nach zu viel Essen. Süßes fördert Schmerzanfälle.

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen müssen sich in der kalorienreichen Weihnachtszeit besonders im Zaum halten. Tagelange Völlerei im Familienkreis kann Migräne-Attacken heraufbeschwören. Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft (DKMG) in Rostock haben pünktlich zum Fest darauf hingewiesen, dass allzu viele Kilos auf der Waage häufig mit starkem Schädelbrummen einhergehen.

Essen kann sehr lustvoll sein, wie hier in der berühmten Szene aus dem Film "Das Große Fressen"- aber zu viel Essen kann auch Schmerzen bereiten. (Foto: Foto: Cinetext)

Seh- und Hörstörungen seien Symptome der sogenannten idiopathischen intrakraniellen Hypertension (IIH), erklärte die Münchner Neurologin Stefanie Förderreuther. Zu üppig bemessene Festmahle könnten dazu beitragen.

Riesen-Rationen an Plätzchen oder Entenbraten erhöhten das Kopfschmerz-Risiko, bestätigte DKMG-Generalsekretär Peter Kropp vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität Rostock. Im öffentlichen Bewusstsein sei bislang nur der Zusammenhang zwischen starkem Alkoholgenuss und dem "Katerkopfschmerz" angekommen. "Weit weniger bekannt ist, dass auch Übergewicht zu Kopfschmerzen führen kann."

"Gerade die Vorweihnachtszeit ist für Übergewichtige besonders gefährlich", teilte Förderreuther mit. Deutliche Gewichtszunahmen durch süße Verlockungen und Adventsfeiern seien mitunter Auslöser der Schmerzanfälle. Manche Betroffene litten auch unter Übelkeit oder Erbrechen. Typisch für eine IIH sei überdies, dass der Kopfschmerz von Tag zu Tag häufiger einsetze und immer intensiver werde. Überhöhter Schädeldruck trete aber vergleichsweise selten auf.

Er treffe in erster Linie übergewichtige Frauen vor Einsetzen der Wechseljahre, erläuterte die Münchner Medizinerin. Unter 100.000 Frauen litten im Durchschnitt der Allgemeinbevölkerung knapp zwei unter IIH, bei Kindern komme eines auf 100.000. Männer seien kaum betroffen. Bei Menschen mit Gewichtsproblem lägen die Raten jedoch deutlich höher.

© sueddeutsche.de/dpa/bilu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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