Der Abend stand von Anfang an unter keinem guten Vorzeichen für Gerald Asamoah: Die Geburtstagssause von Teamkollege Max Kruse auf dem Hamburger Kiez war für den St. Pauli-Stürmer in Wirklichkeit nur ein willkommener Anlass, um den Frust über die 1:2-Niederlage in Frankfurt in Champagner zu ertränken. Er konnte ja nicht ahnen, dass es noch schlimmer kommen würde.
Vielleicht fühlte er sich allein oder er wollte jemandem seine schöne Hamburger Zweitwohnung zeigen? Vielleicht fand er den Weg nicht allein nach Hause? Jedenfalls ließ sich Asamoah von zwei attraktiven Damen dorthin begleiten. Als er in bester Champagnerlaune seine Wohnung betrat, wartete dort eine wirklich gelungene Überraschung - in Gestalt seiner Ehefrau Linda.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, wartete die 30-Jährige, die normalerweise mit den drei Kindern in der gemeinsamen Wohnung im Ruhrgebiet lebt, bereits seit geraumer Zeit im Schlafzimmer, als sie ihren Mann und seine Begleiterinnen bemerkte. Keine Chance zu leugnen; bestenfalls verharmlosen konnte Asamoah in diesem Moment die Situation. Sie hätten sich ein paar Burger gekauft und wollten diese gemeinsam in der Küche verspeisen.
Linda interpretierte den Heißhunger ihres Ehemannes jedoch anders und reagierte äußerst ungehalten. Es kam zu einer Rangelei zwischen den Damen, in deren Verlauf Asamoahs Gattin ein Haarbüschel ausgerissen wurde. Daraufhin zog Linda ein Messer aus einem Block - verletzte sich damit aber nur selbst.
Aus Kummer über das verlorene Haar erstattete Asamoahs Ehefrau bei der Hamburger Polizei Strafanzeige wegen einfacher Körperverletzung. Von einem "Messerdrama" indes wollte der Bundesliga-Profis nichts wissen. "Sie haben sich nur in die Haare bekommen", sagte der Sprecher, der seine Wortwahl wohl komisch fand.
Asamoah versteht die ganze Aufregung offenbar nicht: "Das war alles ganz harmlos, da war nichts Sexuelles. Meine Frau kennt die beiden auch, möchte aber nicht, dass ich mit ihnen zusammen bin. Deshalb gab es schon mal Stress", sagte der 32-Jährige, der seit dieser Saison an der Elbe spielt.
Immerhin, wenigstens von Vereinsseite hat Asamoah keine Sanktionen zu befürchten. "Das ist eine private Geschichte", sagte ein Sprecher von St. Pauli. Und Trainer Holger Stanislawski betonte, es dürfe im Team trotz der Abstiegsgefahr für den Aufsteiger noch gelacht werden. "Wir wollen die Jungs nicht in den Keller einsperren und nur zu den Spielen rauslassen", so der Coach.
Könnte durchaus sein, dass Asamoahs Frau Linda genau das für eine passende Maßnahme halten würde.