Wohnungsnot in Unistädten:Männlich, neu an der Uni, sucht

Lesezeit: 7 min

Lebt auf acht Quadratmetern auf dem Campingplatz in Brühl: Manuel Schreck, 20. (Foto: Leonie Georg)

Noch nie war es so schwer für Studierende, ein Zimmer zu finden. Manuel Schreck, im ersten Semester an der Kölner Filmhochschule, hat schon über 200 Anfragen verschickt, ohne Erfolg. Jetzt wohnt er erst mal auf einem Campingplatz.

Von Leonie Georg

"Tut mir leid, es riecht noch ein bisschen nach Tomatensuppe" entschuldigt sich Manuel Schreck beim Betreten seines Campingwagens. Die hatte er sich gerade noch auf seinem kleinen Gasherd warm gemacht. Auf etwa acht Quadratmetern ist alles in seinem Wohnwagen da: Herd, Bett, Sitzecke, Toilette. Manuels Hosen hängen gebügelt an der Toilettentür, seine Sneaker stehen aufgereiht vor der Bettnische. Mittendrin, im Flur, wenn man ihn so nennen will: ein kleiner Heizkörper, der gegen die Kälte draußen ankämpft. Durch das kleine Plastikfenster an der Decke fällt an diesem Nachmittag die Sonne auf den Esstisch in der Sitzecke, an dem Manuel jetzt Platz nimmt. Die ersten eigenen vier Wände. Nur auf Reifen statt im fünften Stock. Nur auf dem Campingplatz statt im Szeneviertel. Das hatte sich der 20-jährige Student aus Waldshut-Tiengen an der Schweizer Grenze ein wenig anders vorgestellt, als er vor drei Monaten an der Kölner Filmhochschule angenommen wurde.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKrise in Italien
:Die vergessene Generation

Seit Jahren landet Italien auf einem der letzten Plätze in Europa, wenn es um die Lebenssituation junger Menschen bis 35 geht. Seit Jahren ändert sich daran: nichts. Aber jetzt wollen viele das nicht mehr hinnehmen.

Von Marc Beise

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: