Saarbrücken:Rote Listen zeigen gefährdete Tier- und Pflanzenarten

Tier- und Pflanzenarten, die in Dörfern und Städten sowie auf offenen Flächen wie Äckern vorkommen, sind im Saarland besonders bedroht. Eine neue...

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Tier- und Pflanzenarten, die in Dörfern und Städten sowie auf offenen Flächen wie Äckern vorkommen, sind im Saarland besonders bedroht. Eine neue Bestandsaufnahme zeigt, dass auch ehemals noch häufige Arten wie Mauersegler oder Haussperling gefährdet sind, wie das saarländische Umweltministerium am Dienstag mitteilte. Arten in Wäldern und Gewässern geht es demnach im Saarland dagegen noch vergleichsweise gut. Die sogenannten Roten Listen sind laut Ministerium im Saarland erstmals 2008 aktualisiert worden. Sie zeigen, welche Tier- und Pflanzenarten vom Verschwinden bedroht sind und welche Arten sich behaupten oder ausbreiten.

Die Bestandsaufnahme habe auch ergeben, dass die Gottesanbeterin mittlerweile fast im gesamten Saarland anzutreffen ist. Das Insekt sei eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet. Die kleine Königslibelle und die Feuerlibelle, die eigentlich aus dem wärmeren Moseltal stammen, seien im Saarland auch weit verbreitet.

Kältetolerante Tier- und Pflanzenarten verschwinden der Bestandsaufnahme zufolge „mehr und mehr“; und wärmeliebende Arten sich breit: „Der Klimawandel hat einen zunehmenden und jetzt bereits großen Einfluss auf den Artenwandel“, sagte Umweltminister Reinhold Jost (SPD).

15 Rote-Liste-Gruppen gibt es nach den Worten einer Ministeriumssprecherin insgesamt im Saarland. Dazu zählten beispielsweise die Gruppen Pilze, Flechten und Moose. Die Rote Listen gelten als eine „wichtige Bewertungsgrundlagen“ für die Naturschutzplanung für Tiere und Pflanzen. Das Umweltministerium will beispielsweise dem Verlust an biologischer Vielfalt in Dörfern und Städten mit der 2018 aufgelegten „Siedlungsnaturschutz-Initiative“ entgegenwirken.

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