Mainz:Tierschützer: Genehmigungsverfahren für Versuche ungenügend

Koblenz (dpa/lrs) - Das Genehmigungsverfahren des Landesuntersuchungsamtes (LUA) für die große Zahl von Tierversuchen hat der Deutsche Tierschutzbund als unzureichend kritisiert. Bei den Anträgen werde nur geprüft, ob die wissenschaftliche Begründung plausibel sei, sagte der Fachreferent für Alternativmethoden zu Tierversuchen, Tilo Weber. "Man müsste eine objektive ethische Prüfung haben, bei der man das Leiden der Tiere gegen den Nutzen für den Menschen abwägen kann."

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Koblenz (dpa/lrs) - Das Genehmigungsverfahren des Landesuntersuchungsamtes (LUA) für die große Zahl von Tierversuchen hat der Deutsche Tierschutzbund als unzureichend kritisiert. Bei den Anträgen werde nur geprüft, ob die wissenschaftliche Begründung plausibel sei, sagte der Fachreferent für Alternativmethoden zu Tierversuchen, Tilo Weber. „Man müsste eine objektive ethische Prüfung haben, bei der man das Leiden der Tiere gegen den Nutzen für den Menschen abwägen kann.“

Jährlich erreichen das LUA in Koblenz 80 bis 100 Anträge für Experimente mit Tieren. Die meisten werden der Behörde zufolge genehmigt. Eine Mitarbeiterin, die Anträge für Tierversuche bearbeitet, wies den Vorwurf der Tierschützer zurück. Experimente würden auch auf ihre Vertretbarkeit hin geprüft.

Weber kritisierte außerdem, Prüfer hätten unter Umständen nicht genug Fachkenntnis für einen Antrag. Wegen ihrer Pflicht zur Verschwiegenheit könnten sie sich keinen Rat von außen holen.

Bei einer Prüfung werde deshalb auf bekannte Forschungsergebnisse zurück gegriffen und verglichen, sagt die Mitarbeiterin. „Ich will natürlich nicht in Abrede stellen, dass es Themengebiete gibt, bei denen das schwieriger ist.“

In Rheinland-Pfalz wird seit Ende der 1980er jedes Jahr die Zahl der bei Versuchen verwendeten Tiere erhoben. Seit 1989 bis heute waren es laut Umweltministerium weit über vier Millionen Tiere.

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