Denkmal für Stefan Nemanja:Belgrader Größenwahn

Lesezeit: 6 min

Mitten in der serbischen Hauptstadt wird gerade das monumentalste Denkmal auf dem Balkan errichtet - für den mittelalterlichen Fürsten Stefan Nemanja, der auch als Heiliger verehrt wird. Ein Lehrstück über den neuen Nationalismus in Europa.

Von Florian Hassel

Seit August hat Oleg Naschkarjow kaum einen freien Tag gehabt. In der serbischen Hauptstadt Belgrad hat der gelernte Atomraketeningenieur aus Moskau den Bau eines gut 80 Tonnen schweren Denkmals geleitet. Wenn alle Einzelteile aus 58 Tonnen Bronze über dem Metallkern zusammengeschweißt sind, die unterirdische Klimaanlage und die Lichttechnik funktionieren und der 50 Menschen fassende Besucherraum im Fuß des Denkmals fertig ist, wird der Mittelalterfürst Stefan Nemanja in den Himmel über Belgrad schauen - aus einer Höhe von 26 Metern. "Es wird das größte Denkmal auf dem Balkan", sagt Naschkarjow stolz. Noch im November soll das Monument fertig sein, bis Jahresende der umliegende, neu gestaltete Platz. Dann kann Serbiens Präsident Aleksandar Vučić das Denkmal noch vor Neujahr einweihen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBalkan
:So nah und doch so fern

Infizierte Urlauber, Reisewarnungen, autokratische Herrscher: Länder wie Kroatien und Serbien stehen unter besonderer Beobachtung. Doch was weiß man in Deutschland eigentlich über die Balkanregion? Über alte Klischees und schwelende Konflikte.

Von Marija Latkovic

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: