Sport nach der Geburt:Geduld mit dem Babybauch

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Bloß nicht von null auf hundert: Wann man nach einer Geburt wieder anfangen sollte, sich zu bewegen - und welche Sportarten dafür geeignet sind.

Wenn Arzt und Hebamme grünes Licht geben, können Frauen etwa vier bis sechs Wochen nach der Geburt anfangen, Bauch- und Rückenmuskulatur sanft zu belasten.

Allerdings sollten sie dabei nicht von null auf hundert gehen, rät Ingo Froböse, Professor am Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. "Zehn Minuten leichte Dehnübungen für Bauch und Rücken alle zwei Tage reichen schon." Die Intensität sei genau richtig, wenn "Sie dabei ein leichtes Brennen in der Muskulatur verspüren".

Vor allem Yoga und Pilates eignen sich, weil dadurch gezielt der so "strapazierte" Beckenboden wieder in Form gebracht wird. Nach zwei bis drei Monaten ist dann auch richtiges Training im Fitnessstudio in Ordnung. "Versuchen Sie, den Stoffwechsel in Fahrt zu bringen, indem Sie Bewegung in Ihren Alltag integrieren", rät Froböse.

"Gehen Sie kurze Wege lieber zu Fuß, statt das Auto zu nehmen. Oder gehen Sie die Treppen, anstatt mit dem Aufzug zu fahren." Schon 20 bis 30 Minuten Bewegung am Tag genügten, um fit zu werden. Und das gehe auch mit dem Baby prima.

"Als Ausdauertraining nehmen Sie sich Kind und Kinderwagen und unternehmen einen 30-minütigen zügigen Spaziergang an der frischen Luft", empfiehlt der Wissenschaftler. Nach etwa zwei Monaten kann das Training weiter ausgebaut werden. Sportarten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren eignen sich sehr gut.

Vorsicht ist allerdings nach einem Kaiserschnitt geboten. Hier sollte zunächst die Wunde verheilt sein. Normalerweise dauert das vier bis sechs Wochen. Währenddessen ist Sport tabu. Sind Arzt und Hebamme einverstanden, dann sind leichte Dehnübungen erlaubt - die helfen auch bei der Wundheilung.

© dpa/sueddeutsche.de/pfau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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