Soziales - Erfurt:Zahlungen für Opfer aus Behindertenheimen und Psychiatrien

Erfurt (dpa/th) - Erstmals haben in Thüringen Betroffene Entschädigungszahlungen aus dem bundesweiten Hilfsfonds für Opfer von Schikane und Qual in Behindertenheimen und Psychiatrien erhalten. Einer Frau und drei Männern wurde jeweils 9000 Euro ausgezahlt, wie das Thüringer Sozialministerium am Montag mitteilte.

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Erfurt (dpa/th) - Erstmals haben in Thüringen Betroffene Entschädigungszahlungen aus dem bundesweiten Hilfsfonds für Opfer von Schikane und Qual in Behindertenheimen und Psychiatrien erhalten. Einer Frau und drei Männern wurde jeweils 9000 Euro ausgezahlt, wie das Thüringer Sozialministerium am Montag mitteilte.

In drei Fällen wurde zusätzlich eine Rentenersatzleistung von 3000 oder 5000 Euro gezahlt. Die Höhe richte sich nach dem Grad der Betroffenheit, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Weitere sieben Fälle seien bereits bearbeitet.

Zahlungen aus dem Fond der Stiftung "Anerkennung und Hilfe" sollen Menschen erhalten, die als Minderjährige in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid erfahren haben und noch heute unter Folgewirkungen leiden. Es geht um die Zeit von 1949 bis 1975 in Westdeutschland und von 1949 bis 1990 in der DDR.

Etwa elf Monate nach dem Start des Hilfsfonds sind in Thüringen bisher etwa 130 Anträge eingegangen. Experten gehen aber von bis zu 2000 Betroffenen im Freistaat aus. Möglich ist laut Ministerium, dass es vielen Menschen schwer falle, über das Erlebte zu sprechen. Den Antragsstellern wird deshalb auch die Möglichkeit geboten, das Erlebte in Beratungsgesprächen mit Fachpersonal aufzuarbeiten.

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