Deutscher Alltag:Franziskus und das Eins-Null-Denken

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Papst Franziskus Anfang April vor begeisterten Gläubigen auf dem Petersplatz. (Foto: Alessandra Tarantino/dpa)

In Deutschland halten nicht wenige Menschen den Papst für einen Reaktionär. Das US-Magazin "Newsweek" sieht in ihm dagegen einen woken Reformer. Über die Subjektivität von Wahrnehmung.

Von Kurt Kister

Dieser Tage war in der Newsweek eine Geschichte über den Papst mit der schönen Rubrik "Woke Pope" zu lesen. Die Newsweek ist zwar nicht mehr das, was sie mal war, aber wer unter uns ist schon noch der, der er mal war, was unabhängig von jedem möglichen Geschlecht gilt? Interessant an der US-Zeitschrift jedenfalls ist die Tatsache, dass sie eine Art Lazarus unter den Magazinen ist: 2012 wurde ihre gedruckte Ausgabe eingestellt, Newsweek erschien - wie sich das viele Geschäftsführer, manche Chefredakteurinnen und andere sich für Baumpfleger haltende Astabsäger auch hierzulande wollüstig vorstellen - nur noch digital. Nachdem Newsweek ein paar Mal die Besitzer gewechselt hatte, konnte man sie 2014 wieder gedruckt am Kiosk kaufen. Jetzt frettet sie sich so dahin, ist aber dennoch ein Symbol dafür, dass Pinguine manchmal fliegen und gedruckte Zeitschriften hin und wieder auferstehen können.

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