Stil:Schockt nicht mehr

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Darüber diskutierte 1991 noch die Welt: Madonna in Bustiertop und Miederhose bei den Filmfestspielen von Cannes. (Foto: STAFF/AFP)

Skandalöse Outfits, Nacktheit, Rebellion: Vor drei Jahrzehnten noch bekam extreme Mode viel Aufmerksamkeit, heute wird alles einfach durchgewunken. Was ist da passiert?

Von Tanja Rest

Beginnen wir mit Madonna, warum denn eigentlich nicht. Cannes, Mai 1991, der ganz große Filmfestbahnhof zur Premiere ihres Tournee-Dokumentarfilms "Truth or Dare". Roter Teppich, die Herren im Smoking, die Damen im Abendkleid, gefühlt fünfhundert Fotografen. Madonna also erscheint. Lackschwarze Locken, glossroter Mund. Sie ist in ein Tuch aus schimmerndem Satin gewickelt, ungefähr so, wie sich unsereins die Wolldecke überwirft, wenn der Paketdienst klingelt und man gerade eher wenig anhat. Gewoge und Geschubse, Minuten verstreichen. Und dann, als Madonna auf der Treppe des Premierenpalasts oben angekommen ist: dreht sie sich um und lässt das Tuch von den Schultern gleiten.

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