Ministerium:Programm gegen Vereinsamung alter Menschen ausbauen

Ein Mann steht am offenen Fenster seiner Wohnung. (Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild)

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Erfurt (dpa/th) - Die Landesregierung will das Thüringer Programm gegen Vereinsamung alleinlebender alter Menschen ausbauen. Wenn der Landtag dem zustimme, stünden im Haushalt 2024 Mittel dafür zur Verfügung, teilte Sozialministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag mit. Damit könnten die bestehenden Angebote weitergeführt und neue aufgebaut werden. Im Haushaltsentwurf sind laut Ministerium 3,9 Millionen Euro für das Programm vorgesehen. Das Ministerium rief die Kommunen zum Einreichen von Konzepten auf. Bislang beteiligen sich ein Dutzend Landkreise und kreisfreie Städte an dem Programm namens „Agathe“, bei dem sich speziell geschulte Fachkräfte vor Ort um die Belange allein lebender Senioren kümmern.

Ziel des Programms ist es, alten Menschen so lange wie möglich ein selbstständiges Leben in ihrem eigenen Haushalt zu ermöglichen, Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden. Die „Agathe“-Kräfte besuchen sie zu Hause, organisieren Hilfen im Alltag wie Fahrten zum Arzt oder helfen bei Anträgen etwa für Wohngeld oder Hilfsmittel.

Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte kürzlich den Entwurf des Landeshaushalts 2024 vorgelegt. Da die Koalition von Linke, SPD und Grünen im Landtag keine eigene Mehrheit hat, ist sie wie in den vergangenen Jahren auf einen Kompromiss mit der Opposition angewiesen.

Im 2,1 Millionen Einwohner zählenden Thüringen sind nach Daten des Statistischen Landesamtes mehr als 575 000 Menschen 65 Jahre und älter (Stand Ende 2022).

© dpa-infocom, dpa:230905-99-82350/3

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