Leute:Niederländisches Königspaar auf Deutschlandbesuch

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Oldenburg/Leer (dpa) - Einen roten Teppich gibt es nicht beim Besuch des niederländischen Königspaares in der Universität Oldenburg.

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Oldenburg/Leer (dpa) - Einen roten Teppich gibt es nicht beim Besuch des niederländischen Königspaares in der Universität Oldenburg.

Schaulustige aber schon: Rund 150 Menschen warten am Montag am Forschungsinstitut „Next Energy“ mit Fähnchen, Blumen und Hüten in niederländischen Farben stundenlang in der Sonne auf Willem-Alexander und Máxima.

Lächelnd und winkend geht das Paar nach seinem Uni-Rundgang auf die Menschen zu, schüttelt Hände und wechselt ein paar Worte. Die blonde Königin - sehr elegant in schwarz-weißem Kleid und mit farblich abgestimmtem Hut - nimmt von aufgeregten Kindern Sträußchen entgegen. Der fünfjährige Max hält ein Fähnchen in der Hand und strahlt: Die Königin hat ganz zum Schluss seine Blumen genommen. „Maxima ist der Hit mit ihrer sympathischen Art“, sagt Mutter Anja Wieting.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist von den königlichen Gästen angetan. „Das Paar ist sehr sympathisch, es sind freundliche Menschen, die gut informiert sind“, sagt er nach dem Rundgang durch das Institut, in dem sich die Gäste über Wege zur Speicherung elektrischer Energie informieren. „Wir müssen die Kräfte bündeln, um Antworten auf die Fragen von morgen zu finden“, sagt Willem-Alexander in bestem Deutsch.

Begeisterung schlägt dem Paar auch im ostfriesischen Leer von den rund 500 Zaungästen entgegen: In Sprechchören rufen sie Máximas Namen und applaudieren. Die Königin reagiert und kommt an die Absperrung. Der vierjährige Wilhelm drückt ihr einen Blumenstrauß in die Hand - mehr als drei Stunden hat er mit seiner Mutter auf diesen Moment gewartet.

An einem Stand deutscher, niederländischer und flämischer Obst- und Gemüsehändler der Kampagne „Frische ist Leben“ beißt Máxima zur Freude zahlloser Fotografen elegant in eine Erdbeere. Beim Mittagessen mit Nordseekrabben und Kalbfleischröllchen ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Und die Pralinenwahl zum Kaffee muss knapp ausfallen: Der König und sein Botschafter überziehen den Zeitplan, als sie im Schiffssimulator des Maritimen Kompetenzzentrums einen Tanker virtuell in den Hafen von Rotterdam steuern. „Das hat ihm sichtlich Spaß gemacht, der König versteht was vom Kurshalten“, sagt ein Beobachter.

Am Abend sollte im nordrhein-westfälischen Münster auf Schloss Wilkinghege ein Essen mit Weil und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) folgen. Am Dienstag stehen Stationen in Münster, Dortmund und Essen auf dem eng getakteten Besuchsprogramm.

Willem-Alexander hatte im Frühjahr 2013 die Nachfolge seiner Mutter, Königin Beatrix, angetreten. Danach hatte das Paar bereits Berlin und Wiesbaden besucht. Bei den Niederländern ist das Paar beliebt - wegen seiner freundlich-herzlichen Art, dem offenen Umgang mit Menschen und weil es sich nicht immer an das Protokoll hält. Mit Niedersachsen ist das Königshaus zudem besonders verbunden: Prinz Claus, der 2002 gestorbene Ehemann von Königin Beatrix, stammte aus Hitzacker an der Elbe.

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