Leute:Deutsche auf Ski zum Südpol unterwegs

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Eine Fahnenstange steht an der Ostantarktika, ca. 300 km entfernt von der russischen Forschungsstation Wostok. (Foto: Terry Haran/National Snow and Ice Data Center/Archiv)

1400 Kilometer über Schnee und Eis: Die 29-jährige deutsche Extremsportlerin Anja Blacha ist auf Skiern und mit einem Zugschlitten ganz allein unterwegs, um den...

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Hamburg (dpa) - 1400 Kilometer über Schnee und Eis: Die 29-jährige deutsche Extremsportlerin Anja Blacha ist auf Skiern und mit einem Zugschlitten ganz allein unterwegs, um den Südpol zu erreichen. Vor wenigen Tagen habe sie die Hälfte der Strecke geschafft, teilte die Hamburger Agentur Jung von Matt am Donnerstag mit, die das Unterfangen unter dem Motto „Not bad for a girl“ (nicht schlecht für ein Mädchen) begleitet.

Über Instagram und in einem Videoblog berichtet die gebürtige Bielefelderin, die in der Schweiz lebt, von ihrem Abenteuer. So erzählt sie von der extremen Belastung, immer den Schlitten mit Proviant und Zelt hinter sich herziehen zu müssen, oder von einem Schneechaos zwischendrin, das das Vorankommen behinderte: „Ich konnte für rund zwei Drittel der Zeit weder den Horizont noch den Boden vor meinen Skiern ausmachen.“ In ihrem jüngsten Video erzählt sie auch von den psychischen Herausforderungen. Es werde niemand da sein, wenn sie sich mal schwach fühle.

Das Unternehmen Intersport, das sie unterstützt, spricht von einer noch nie da gewesenen Expedition, die sie solo unternehme. Anja Blacha hält den Angaben zufolge bereits mehrere Bergsteigerrekorde. Zuletzt hatte sie im August ohne Flaschensauerstoff den K2 bezwungen. Am 12. November war sie dann auf der Berkner-Insel zum Südpol gestartet.

Über Satellitentelefon hält Blacha Kontakt zu ihrer in Hamburg lebenden Schwester. Jeden Morgen, wenn sie aufwache, finde sie eine Nachricht auf ihrem Mobiltelefon, berichtete Kirsten Blacha dem „Hamburger Abendblatt“. „Es gibt zwei Dinge, die richtig gefährlich wären. Das eine wäre eine Kohlenmonoxidvergiftung, weil Anja nach der Benutzung ihres Kochers ihr Zelt nicht ordentlich lüftet. Das andere wäre ein Sturz in eine Gletscherspalte“, sagte die Schwester der Zeitung. „Aber da sie beides mit umsichtigem Handeln vermeiden kann, bin ich überzeugt davon, dass das Risiko kontrollierbar ist.“ Für Weihnachten habe Anja eine Kleinigkeit mit im Gepäck: eine gute Tafel Schokolade.

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