Familien-Newsletter:Wie fühlt es sich an, arm zu sein?

Lesezeit: 1 min

In einem Gastbeitrag für die SZ erzählt Celsy Dehnert ihre Geschichte. (Foto: Tassja Rother)

Die Ampelkoalition hat sich unter viel Getöse auf eine Kindergrundsicherung geeinigt. Was Betroffene dazu sagen.

Von Barbara Vorsamer

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

monatelang hat sich die Ampelregierung nun über die Kindergrundsicherung gestritten, in dieser Woche gab es endlich eine Einigung.

Ich will in diesem Newsletter nun nicht darüber schreiben, auf welche Details sich die Regierung nun festgelegt hat ( das können Sie hier nachlesen) und auch nicht darüber, was das machtpolitisch bedeutet ( das steht in diesem Kommentar). Schon allein die Tatsache, dass die Familienministerin am Anfang zwölf Milliarden Euro forderte, Finanzminister Christian Lindner von zwei Milliarden sprach und man sich nun bei 2,4 Milliarden Euro getroffen hat, sagt zu diesen beiden Fragen einiges.

Hier soll es nun um diejenigen gehen, die das Ganze betrifft und die in der Debatte viel zu wenig zu Wort kommen. Die wenigsten Armutsbetroffenen sind politisch aktiv, sie schreiben auch keine Bücher, werden selten in Talkshows geladen und wer - wie die meisten SZ-Leserinnen und -Leser - eher wohlhabend ist, hat kaum arme Menschen im Bekanntenkreis.

Wovon sprechen wir also überhaupt, wenn wir vom Bürgergeld sprechen, vom Bildungs- und Teilhabepaket, von Wohngeld und Kinderzuschlag? Wie fühlt es sich an, wenn man darauf angewiesen ist - und das vielleicht nicht einmal weiß?

Davon kann Celsy Dehnert erzählen. Ihre Eltern steckten das wenige Geld, das da war, in Zigaretten und einen Billardtisch und entsprachen somit genau dem Klischee der "Armen", das das Privatfernsehen jahrzehntelang vermittelte. Dass die Realität anders aussieht, dass die Mehrheit der armen Eltern zuerst an sich selbst spart, belegen Studien immer wieder. Ebenso bekannt ist aber auch, dass aus armen Kindern mit hoher Wahrscheinlichkeit arme Eltern werden, und so erging es auch Celsy Dehnert.

In ihrem Gastbeitrag für die Süddeutsche Zeitung erzählt sie daher nicht nur von einer Kindheit ohne Geld, sondern auch von Elternschaft ohne Geld: von stundenlangem Prospektvergleich, um die günstigsten Süßigkeiten für den Kindergeburtstag zu finden und von der immensen Kraft, die es sie kostete, so weit aufzusteigen, dass sie heute von ihrer Arbeit als Autorin und Coach leben und öffentlich über ihre Geschichte sprechen kann. Ich empfehle Ihnen den Text von Celsy Dehnert sehr, hier können Sie ihn lesen.

Ein schönes Wochenende wünscht

Barbara Vorsamer

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Newsletter abonnieren
:SZ Familie-Newsletter

Erfahren Sie jeden Freitag im kostenlosen Newsletter alles, was Eltern interessiert. Kostenlos anmelden.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: