Hilfsangebote:14 Tafeln in Brandenburg erhalten Geld aus Lottomitteln

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Für Bedürftige gepackte Kisten stehen in dem Lager einer "Tafel" der Arbeiterwohlfahrt (AWO). (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

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Herzberg (dpa/bb) - 14 Tafeln in Brandenburg haben Unterstützung aus Lottomitteln erhalten. Als Träger bekam der Brandenburger Landesverband des Arbeitslosenverbandes Deutschland am Mittwoch in Herzberg (Elbe-Elster) von der Deutschen Fernsehlotterie Fördermittel in Höhe von 823.000 Euro überreicht. Damit können Tafel-Angebote unter anderem in Forst (Spree-Neiße), Luckenwalde (Teltow-Fläming), Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin), Oranienburg (Oberhavel), Strausberg (Märkisch-Oderland) und Potsdam ausgebaut werden. „Mit dieser Förderung möchten wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken“, sagte Stephan Masch, Repräsentant der Deutschen Fernsehlotterie, bei der symbolischen Übergabe des Förderschecks.

Geld für Kleintransporter, Kühlschränke und Energiezuschuss

Seinen Angaben zufolge können von dem Geld unter anderem neun neue, dringend benötigte Kleintransporter angeschafft werden, zudem werde ein Energiekostenzuschuss für fast jede Tafel bereitgestellt. Auch die Investition in energiesparende Kühltechnik sei geplant. Allein die Tafel in Strausberg mit elf Ehrenamtlichen erhielt demnach über 83.000 Euro. Angebote dort nutzen über 700 Kunden in der Woche.

Tafel ist weit mehr als Lebensmittelretter

„Jede Tafel für sich ist ein unersetzlicher Ort von gelebter Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit, aber auch der persönlichen Zuwendung und Begegnung. Sie sind kein Notnagel und weit mehr als ein Lebensmittelretter“, erklärte Kai Noack, stellvertretender ehrenamtlicher Vorsitzender des Tafel Deutschland e.V.

Immer mehr Menschen sind Kunden bei der Tafel

Mehr als 13 Millionen Menschen sind seinen Angaben zufolge in Deutschland von Armut betroffen oder unmittelbar von ihr bedroht. Etwa zwei Millionen von ihnen nutzten das Hilfsangebot der Tafeln. Vor dem Hintergrund der Pandemie, dem Ukrainekrieg, der Inflation und den gestiegenen Energiekosten unterstützten die Tafeln aktuell so viele Menschen wie noch nie zuvor. Zudem kämen zunehmend auch Menschen, die trotz geregelter Arbeit finanziell nicht mehr in der Lage seien, sich oder auch ihre Familie bedarfsgerecht zu versorgen.

Allein im Jahr 2023 habe der Landesverband in den 41 Ausgabestellen in zehn Landkreisen mehr als 718.000 Tafelausgaben getätigt, stellte die Vorsitzende Inga-Karina Ackermann dar. Jede Woche wurden ihr zufolge knapp 14.000 Kunden versorgt. Fixkosten für Energie, Transport und Instandhaltung seien kaum mehr finanzierbar. Die Förderung sei deshalb ein absoluter Glücksfall.

© dpa-infocom, dpa:240221-99-72301/3

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