Gesellschaft - Schwerin:Kummerkasten beim Bürgerbeauftragten quillt über

Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der Eingaben und Hilfeersuchen an den Bürgerbeauftragten Mecklenburg-Vorpommerns strebt einem Höchstwert entgegen. Bis kurz vor Jahresschluss seien knapp 1700 Beschwerden und Hinweise bei ihm eingegangen. Damit setze sich der Anstieg aus den Vorjahren fort, sagte Amtsinhaber Matthias Crone in Schwerin. Einen Schwerpunkt bildeten mit etwa 320 Eingaben weiterhin soziale Angelegenheit, darunter viele Beschwerden zu Hartz-IV-Bescheiden.

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Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der Eingaben und Hilfeersuchen an den Bürgerbeauftragten Mecklenburg-Vorpommerns strebt einem Höchstwert entgegen. Bis kurz vor Jahresschluss seien knapp 1700 Beschwerden und Hinweise bei ihm eingegangen. Damit setze sich der Anstieg aus den Vorjahren fort, sagte Amtsinhaber Matthias Crone in Schwerin. Einen Schwerpunkt bildeten mit etwa 320 Eingaben weiterhin soziale Angelegenheit, darunter viele Beschwerden zu Hartz-IV-Bescheiden.

"Obwohl die Arbeitslosigkeit gesunken ist, bleibt das ein Dauerthema. Nicht zwangsläufig gehen auch die Bedarfsgemeinschaften zurück", sagte Crone. Bei niedrigen Löhnen seien immer noch viele als sogenannte Aufstocker auf staatliche Hilfen angewiesen. Zudem sorge immer wieder eine komplizierte Rechtslage für Fragen und Verdruss. "Die rechtlichen Handreichungen der Arbeitsagentur müssen ständig aktualisiert werden", sagte Crone. Erfreut zeigte er sich, dass der Landtag nach zehn Jahren nun endlich eine dauerhafte Mitarbeiterstelle für Fragen zum ALG II bewilligte.

Kritisch äußerte er sich zur Verfahrensweise von Jobcentern und Arbeitsagenturen, junge Arbeitslose bei Meldeversäumnissen härter zu bestrafen als andere. So werde Betroffenen im Alter bis zu 25 Jahren bei wiederholten Verstößen das Arbeitslosengeld oft vollständig gestrichen. Das führe zu eingeschränkter Ernährung, Verschuldung und schüre häufig familiäre Konflikte. "Eine solche Differenzierung nach dem Alter ist verfassungsrechtlich zu hinterfragen", sagte Crone. Nach seinen Angaben werden junge Arbeitslose dreimal so oft sanktioniert wie Betroffene über 25 Jahre.

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