Gesellschaft - Hannover:Orange Day gegen Gewalt an Frauen: Zivilcourage gefordert

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Hannover (dpa/lni) - In vielen niedersächsischen Städten haben Organisationen am Mittwoch zum "Orange Day 2020" zu Aktionen gegen Gewalt an Frauen aufgerufen. "Insbesondere das Zuhause, ein vermeintlich sicherer Rückzugsort, birgt große Gefahr: An jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, alle 45 Minuten wird - statistisch gesehen - eine Frau Opfer von Partnergewalt. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich über den polizeibekannten Fällen", sagte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann.

In der Zeit der Corona-Pandemie sei nach den Berichten der Beratungs- und Hilfestellen davon auszugehen, dass häusliche Gewalt eher zunehme. "Diese Gewalt darf nicht geduldet werden. Wir alle sind im Rahmen nachbarschaftlicher Solidarität gefragt Zivilcourage zu zeigen", betonte die SPD-Politikerin.

Seit 1991 ist der 25. November offiziell als internationaler Gedenktag für die Opfer von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Vereinten Nationen anerkannt. Der Gedenktag geht auf den Todestag der drei Schwestern Mirabel im Jahr 1960 zurück, die wegen ihres Widerstands gegen Diktator Trujillo in der Dominikanischen Republik ermordet wurden.

Viele Gebäude im Land erstrahlten am Nachmittag orange. In Lüneburg werden unter dem Motto "Gewalt kommt nicht in die Tüte" 15 000 bedruckte Brötchentüten in den nächsten Tagen von einer Bäckerei ausgegeben.

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