Bad Hersfeld:Kulturwissenschaftler: Bräuche sind nicht ewig gültig

Frankfurt/Marburg (dpa/lhe) - Beim anstehenden Hessentag in Bad Hersfeld werden auch wieder landestypische Bräuche hochgehalten - die aber veränderlich sind. Bräuche seien keine ewig gültigen Handlungen, die immer gleich blieben, sagt der Marburger Kulturwissenschaftler Siegfried Becker. "Sie werden in jeder Generation einer neuen Deutung unterworfen." Was früher akzeptiert war, kann heute als unpassend gelten. Wichtig sei, dass darüber ein Diskurs stattfinde, betont der Professor für Europäische Ethnologie.

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Frankfurt/Marburg (dpa/lhe) - Beim anstehenden Hessentag in Bad Hersfeld werden auch wieder landestypische Bräuche hochgehalten - die aber veränderlich sind. Bräuche seien keine ewig gültigen Handlungen, die immer gleich blieben, sagt der Marburger Kulturwissenschaftler Siegfried Becker. „Sie werden in jeder Generation einer neuen Deutung unterworfen.“ Was früher akzeptiert war, kann heute als unpassend gelten. Wichtig sei, dass darüber ein Diskurs stattfinde, betont der Professor für Europäische Ethnologie.

So stößt es mittlerweile auf Kritik, wenn sich etwa im Fasching weiße Menschen als Schwarze anmalen. Diese „Blackfacing“ genannte Praxis wird dann als rassistisch zurückgewiesen. Mit einem solchen Vorwurf ist derzeit ein Verein in Mittelhessen konfrontiert. Er organisiert ein großes Volksfest, bei dem es Brauch ist, dass ein Teilnehmer sich als Schwarzer schminkt und die Figur des Biedenkopfer Mohren darstellt.

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