Mainz:Senioren bei „Kaffeefahrt“ sensibler

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Mainz (dpa/lrs) - Überteuerte Topfsets und defekte Rheumadecken: Das Problem der Abzocke bei so genannten Kaffeefahrten beschäftigt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz derzeit weniger stark als in den Vorjahren. "Wir hatten in diesem Jahr bisher nur eine Anfrage, aber die Dunkelziffer kann durchaus höher liegen", sagte Rechtsreferent Maximilian Heitkämper der Deutschen Presse-Agentur. Leider werde das Bedürfnis von Senioren nach Geselligkeit immer noch ausgenutzt. "Aber die älteren Menschen sind über die Jahre vorsichtiger geworden. Inzwischen kennen sie sich besser aus", sagte er.

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Mainz (dpa/lrs) - Überteuerte Topfsets und defekte Rheumadecken: Das Problem der Abzocke bei so genannten Kaffeefahrten beschäftigt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz derzeit weniger stark als in den Vorjahren. „Wir hatten in diesem Jahr bisher nur eine Anfrage, aber die Dunkelziffer kann durchaus höher liegen“, sagte Rechtsreferent Maximilian Heitkämper der Deutschen Presse-Agentur. Leider werde das Bedürfnis von Senioren nach Geselligkeit immer noch ausgenutzt. „Aber die älteren Menschen sind über die Jahre vorsichtiger geworden. Inzwischen kennen sie sich besser aus“, sagte er.

Das bestätigte die Landesseniorenvertretung Rheinland-Pfalz. „Ältere Menschen sind sensibler geworden - manche leider durch eigene Erfahrung“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Fischer. Es sei traurig, dass noch Betrugsfälle vorkämen. „Wir klären die etwa 100 Seniorenbeiräte in Rheinland-Pfalz immer wieder auf und sprechen das Thema wiederholt an. Diese Arbeit trägt Früchte“, meinte er.

Ein drängenderes Problem als Mauschelei bei „Kaffeefahrten“ seien für Senioren derzeit aber Betrügereien am Telefon, etwa durch den „Enkeltrick“ oder falsche Polizisten, sagte Fischer. „Da geht es oft um hohe Summen. Ich hoffe, hier sind die Menschen irgendwann ebenso sensibilisiert wie bei den scheinbaren Gratis-Busfahrten.“

Unter „Kaffeefahrten“ versteht man als günstig beworbene Busreisen, bei denen Kunden zum Beispiel Haushaltswaren angeboten werden. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Beschwerden laut, die Produkte seien überteuert oder aus schlechter Qualität oder beides. Jedes Jahr nehmen schätzungsweise fünf Millionen Deutsche an den Fahrten teil.

Grundsätzlich müssten die öffentlich beworbenen Verkaufsveranstaltungen (rechtlich heißen sie „Wanderlager“) bei den zuständigen Stadt- und Gemeindeverwaltungen angezeigt werden, teilte das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium mit. In der Gewerbeordnung sei geregelt, dass in der Ankündigung alle Waren und Dienstleistungen genannt werden müssten. „Unentgeltliche Zuwendungen - also „Umsonst“-Geschenke - dürfen nicht angekündigt werden, betonte eine Sprecherin. Die Behörden könnten die Fahrten auch untersagen.

Die Polizei warnt immer wieder vor möglichen unseriösen Gewinnversprechen bei Ausflugsfahrten. „Wer erst einmal in einen „Kaffeefahrten-Bus“ eingestiegen ist, begibt sich nicht selten in die Hände von Verkäufern mit hohem Geschick, die es nur auf das Geld abgesehen haben, hieß es unter anderem in einer Mitteilung.

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