Karlsruhe:Kollektives „Platsch“ zur Eröffnung der Freibadsaison

Lesezeit: 2 min

Karlsruhe (dpa/lsw) - Zehn, neun, acht, sieben, sechs... - Countdown im Karlsruher Sonnenbad, dann Startschuss und ein kollektives "Platsch". Rund 30 wild entschlossene Schwimmer haben sich am Freitagvormittag zur Eröffnung der Freibadsaison ins Becken gestürzt. Bei frostigen Temperaturen von knapp 5 Grad sprangen sie ins warme Wasser, riefen "herrlich", "Wahnsinn" oder "endlich wieder frische Luft!". Das Sonnenbad ist nach Betreiberangaben bundesweit als erstes am Start, andere der über den Winter geschlossenen Freibäder eröffnen demzufolge erst später im Jahr. In München gibt es ein ganzjährig betriebenes Freibad.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Karlsruhe (dpa/lsw) - Zehn, neun, acht, sieben, sechs... - Countdown im Karlsruher Sonnenbad, dann Startschuss und ein kollektives „Platsch“. Rund 30 wild entschlossene Schwimmer haben sich am Freitagvormittag zur Eröffnung der Freibadsaison ins Becken gestürzt. Bei frostigen Temperaturen von knapp 5 Grad sprangen sie ins warme Wasser, riefen „herrlich“, „Wahnsinn“ oder „endlich wieder frische Luft!“. Das Sonnenbad ist nach Betreiberangaben bundesweit als erstes am Start, andere der über den Winter geschlossenen Freibäder eröffnen demzufolge erst später im Jahr. In München gibt es ein ganzjährig betriebenes Freibad.

Für den traditionellen „Sprung in den Frühling“ wurde in diesem Jahr das Motto „Ob Schnee, Sonne oder Regen, ins Sonnenbad wir gehen“ gewählt. Entsprechend ausstaffiert ließen sich die Frauen und Männer zu Wasser: Mit Sonnenbrille und, für den Fall der Fälle, mit Regenschirm. Von Regen war an diesem Morgen allerdings nichts zu sehen, der Himmel blau, die Außentemperaturen zwar eisige 4,7 Grad, das Wasser aber bei verlässlich-kuscheligen 27,5 Grad.

Vor dem Startschuss hatten die Sonnenbad-Fans am Beckenrand gebibbert, bekleidet wahlweise mit klassischem lila Bikini oder rosa Badehose, aber auch gewandet in Strandkimono, schwarz-weiß gestreiftes Nachthemd nebst plüschbehörnter Wikingermütze aus Teddyfell, Hippie-Hawaii-Hose oder feschen Männer-Einteiler. „Am ersten Tag ist ziemlich alles erlaubt“, sagte Raphael Becker vom Betreiber Karlsruher Bädergesellschaft.

Das nahm ein sportlicher Holländer, extra aus den Niederlanden angereist, ziemlich wörtlich und sprang samt orangenem Nationalmannschaftstrikot, Sporthose, Kniestrümpfen und neongrellen Turnschuhen ins Nass. „Lecker warm“, sagte der 37-Jährige Beamte Maurits van Wijde begeistert. Die Erlaubnis für seine mutige Kleiderwahl hatte er aber zur Sicherheit im Voraus per Email eingeholt. „Man hat es mir gleich gestattet“, sagte er.

Das Bad verzeichnete nach Angaben von Oliver Sternagel, Geschäftsführer der Bädergesellschaft, im Jahr 2017 rund 117 000 Gäste (2016: 128 000), die Zahlen seien je nach Wetter mehr oder weniger stabil. Am Eröffnungstag war Gratis-Tag, normalerweise kostet der Spaß 4,20 Euro. Obendrauf kommt allerdings bis Mai und ab September noch ein Wasser-Heizzuschlag von 2 Euro.

Wie alle Bäder in Karlsruhe - abgesehen vom Spaßbad Europabad - ist das Sonnenbad ein Zuschussgeschäft und kostet jährlich rund eine halbe Million Euro. Das sei aber kein schlechter Wert, sagte Sternagel. „Schwimmbäder sind eben ein Kulturgut.“ Der sah der wasserbegeisterte Holländer van Wijde sichtlich ähnlich und schwamm Länge um Länge. So ein Freibad gebe es bei ihm nicht, sagte er. Er wollte bis zum Abend bleiben - und nächstes Jahr wiederkommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: