Haben & Sein:Bitte draußen bleiben!

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Ein Raum des neuen Kinderclubs von Brenners Parkhotel. (Foto: Brenners Park Hotel)

Der beliebte Kånken-Rucksack bekommt Zuwachs, die neue Ray Ban wölbt sich nach innen und in Baden-Baden können Kinder standesgemäß in die Villa einchecken - die Stilnews der Woche.

Von Anne Goebel, Tanja Rest, Julia Rothhaas und Max Scharnigg

Mit kleinen Kindern in ehrwürdigen Grand Hotels einzuchecken, das kann etwas mühsam werden. Kronleuchter und Kristallglas vertragen sich naturgemäß eher schlecht mit kindlichem Bewegungsdrang und geringer Toleranz für geflüsterte Tischgespräche. Das ehrwürdige Brenners Parkhotel in Baden-Baden war in dieser Hinsicht schon immer eine gewisse Ausnahme. Zwar sind hier Kristall und Kronleuchter nach wie vor in Bestform zu finden, allerdings gab es immer auch schon ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse kleinerer Gäste, zum Beispiel formvollendete Windeleimer im Zimmer bei Bedarf, ein Spielplatz-Verzeichnis, eine Kinder-Speisekarte mit Anspruch und eben viel Verständnis für diskrete Bedürfnisse von Familien. Nun wurde die luxuriöse Kinder-Hotellerie in Baden-Baden auf ein neues Level gehoben und das Kinderhaus gegenüber vom Haupteingang überarbeitet und neu eröffnet.

In diesem "Alois' Nest", das standesgemäß natürlich auch in einer alten Villa untergebracht ist, wartet nicht nur ein modern-frisches Spiel-Interieur inklusive Bällebad und sonstiger bunter Annehmlichkeiten, sondern eben auch das Versprechen einer Kinderbetreuung durch ein eigenes Team. Es soll künftig an den Wochenenden und in den Ferien den Eltern ein wenig Arbeit abnehmen und ihnen freie Stunden verschaffen, für das preisgekrönte Spa etwa, einen romantischen Parkspaziergang ohne Tretroller ... oder was einem sonst noch so an Beschäftigungen von früher einfällt.

Der Fuchs wird jetzt auf vergrößerten Mustern von Blättern, Flechten, Moosen platziert. (Foto: Fjällräven)

Der Fuchs bekommt Konkurrenz: Das Auffälligste an einem Rucksack von Fjällräven war bisher das rote, in sich zusammengekringelte Tier, umgeben von dem Schriftzug der schwedischen Firma. Nun schmücken das Modell namens "Kånken Art '23" Blätter, Holz, Flechten und Moose, allerdings in extrem vergrößerter Darstellung. Gestaltet wurde der neue Rucksack in den Farben "Foilage Green" und "Peach Sand" von dem schwedischen Künstler Martin Ander, kurz "Mander". Eigentlich ein Stadtmensch zog sich Mander zu Beginn der Pandemie mit seiner Familie aufs Land zurück - und entdeckte so seine Liebe zur Natur: "Je näher ich hinschaute, desto mehr Strukturen entdeckte ich auf Steinen, Blättern, Pilzen und Moosen. Das bildete die Grundlage für die repetitiven Muster auf dem Kånken." Fjällräven-Fans dürfen sich neben diesem Rucksack-Modell, der ab sofort erhältlich ist, aber auch schon auf den Herbst freuen: Da gibt es den Kånken dann auch als Weekender mit 30 Liter Volumen (129,95 Euro, fjallraven.com).

Sommerbrise: Die gestreiften Ringe von Aliita. (Foto: Aliita)

Ein typischer Ferienvorsatz: Aus Fundstücken vom Strand zuhause Schmuckstücke basteln, das hat sich wahrscheinlich jeder schonmal vorgenommen, wenn die Uferspaziergänge in der Maremma oder auf Korsika wieder reiche Beute erbracht haben. Könnte das Stück Perlmutt oder der glänzende Stein nicht ein Kettenanhänger werden, und wie fädelt man am besten all die Mini-Glaskiesel für ein Armband auf, ohne sie zu zerbrechen? Meistens bleibt es bei der Idee, aber zum Glück wissen auch Schmuckprofis, dass im Sommer Accessoires mit einer Brise Meeresluft gut ankommen. Das italienische Label Aliita hat kleine Ohrringe in Segelbootform im Programm - und der Emaille-Ring "Colores" aus der neuen Kollektion könnte als glattgeschliffenes Strandgut durchgehen. Zu haben in zwei sommerlichen Streifen-Varianten.

Plötzlich innere Werte: die neue Ray Ban. (Foto: Ray-Ban)

Aufgepasst, liebe ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Physik: Was war noch mal der Unterschied zwischen konvex und konkav, beziehungsweise, welche Wölbung war welche? Eben, und schon darum ist es gut, dass es nun die Reverse von Ray-Ban gibt, die dergestalt beworben wird, "dass die Form des Glases dank der innovativen Fertigungstechnologie nicht wie üblich konvex, sondern konkav ist". Woraus nun völlig zweifelsfrei folgt, dass konkav eine Wölbung nach innen bedeutet, denn wann hätte man schon mal eine Brille mit eingedrückten Gläsern gesehen? Nun die berechtigte Frage: Ja toll, was heutzutage alles möglich ist im Brillendesign - aber warum jetzt genau...? Dem Hersteller zufolge handelt es sich hier um eine Wölbung, die "Brechkraft, Astigmatismus, Prisma und Auflösungsvermögen optimiert". Genauer: "Die mit einer leistungsstarken Blendschutzschicht versehene Brille reduziert bis zu 70 Prozent der Reflexionen in den Wellenlängen, auf die das Auge am empfindlichsten reagiert."

Wir konnten das hier in der Redaktion leider noch nicht kontrollieren, dürfen aber versichern, dass die Schönheit des Pilotenmodells in Tropfenform weiterhin ungebrochen ist. Die klassische Aviator von 1937 sowie drei weitere Designs wurden diesmal aus biobasiertem Nylon (die konkaven Gläser) und biobasiertem Acetat (das Gestell) gefertigt. Vorsicht lediglich bei Kunstwimpern ab zwei Zentimetern Länge: Es besteht möglicherweise Anstoßgefahr. ( Ray-Ban Reverse, ab 165 Euro)

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