Feiertage - Osnabrück:Bischof Bode: Erst über Sinn eines Feiertages klar werden

Osnabrück (dpa) - Der katholische Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode, spricht sich gegen eine vorschnelle Festlegung auf den Reformationstag als neuen gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen aus. Ein solches Vorgehen bedeute, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen, sagte Bode der Deutschen Presse-Agentur. "Erst einmal müsste man sich klar werden, was man mit einem zusätzlichen Feiertag überhaupt will", erklärte Bode. Er könne sich zum Beispiel vorstellen, einen Feiertag zur Versöhnung einzuführen, zum Dialog der Religionen oder dem Zusammenhalt der Gesellschaft. "Wenn man sich darüber klarer ist, und darüber, welche Gruppe sich das zu eigen macht, kann man sehen, welcher Tag dafür sinnvoll ist", sagte Bode. Am Wochenende hatten die evangelische Kirche und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Vorschlag, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen, unterstrichen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Osnabrück (dpa) - Der katholische Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode, spricht sich gegen eine vorschnelle Festlegung auf den Reformationstag als neuen gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen aus. Ein solches Vorgehen bedeute, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen, sagte Bode der Deutschen Presse-Agentur. "Erst einmal müsste man sich klar werden, was man mit einem zusätzlichen Feiertag überhaupt will", erklärte Bode. Er könne sich zum Beispiel vorstellen, einen Feiertag zur Versöhnung einzuführen, zum Dialog der Religionen oder dem Zusammenhalt der Gesellschaft. "Wenn man sich darüber klarer ist, und darüber, welche Gruppe sich das zu eigen macht, kann man sehen, welcher Tag dafür sinnvoll ist", sagte Bode. Am Wochenende hatten die evangelische Kirche und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Vorschlag, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen, unterstrichen.

Dabei komme ihm auch der Buß-und Bettag als evangelischer Feiertag in den Sinn, der bis 1995 deutschlandweit gesetzlicher Feiertag war und wegen der Finanzierung der damals eingeführten Pflegeversicherung aufgegeben wurde. Aber auch der 6. Januar, Heilige Drei Könige, böte sich aus seiner Sicht als christlicher Feiertag an. Es gebe sicherlich noch andere Feiertage. "Aber ich möchte nicht automatisch nur auf den Reformationstag gucken", sagte Bode.

Er halte auch nichts davon, wenn in katholisch geprägten Regionen ein katholischer Feiertag eingeführt werde, wie der Fronleichnamstag, und in mehrheitlich evangelischen Regionen ein protestantischer Feiertag, sagte Bode. Die "konfessionelle Teilung" solle nicht forciert werden. Es gehe vielmehr darum, alle Gruppen der Gesellschaft in einen Dialog zu bekommen. Dabei könne er sich auch vorstellen, dass sich die Religionen an einen runden Tisch setzen und der Politik Vorschläge machen.

Ein neuer gesetzlicher Feiertag böte die Chance, einen gemeinsamen Tag zu suchen, der sich nicht zu sehr von Konfessionen abhängig mache. Gleichzeitig sollte es aber kein weltlicher Feiertag sein. "Wir haben in dieser Gesellschaft eine starke Prägung durch die Religion. Wir wollen das nicht abtun, wir wissen, was die Religion bedeutet", sagte Bode. Ein gemeinsamer Feiertag biete die Möglichkeit zu zeigen, dass Religionen ein großes Friedenspotenzial bieten und nicht immer nur unter dem Aspekt gesehen werden, dass aus ihnen Gewalt hervorgeht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: