Kolumne: Die Altersweisen:Wovon träumst du nachts?

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(Foto: Frédéric Cirou/imago/PhotoAlto)

Wie junge und alte Menschen die Welt sehen und erleben, erzählen sie in dieser Kolumne.

Protokolle von Niko Kappel

Lavinia, 17, wohnt in München und engagiert sich politisch

(Foto: Priscillia Grubo)

"Ich träume in der Nacht sehr lebensnah. Meist von Dingen, die mich gerade beschäftigen. Oder von Menschen, mit denen ich mich gestritten habe. Mein Traum dreht sich darum, wie das weitergeht oder was ich hätte sagen sollen. Meine Träume zeigen mir, was mich stresst. Neulich war für mich der erste Schultag in der zwölften Klasse. In der Nacht davor habe ich von der Schule geträumt.

Wenn ich mal einen Crush auf jemanden habe, dann träume ich eigentlich immer von dieser Person. Ich habe gemerkt, dass ich mich da ziemlich gut auf meine Träume verlassen kann. Wenn ich von jemand träume, dann kann ich mir eigentlich sicher sein, dass ich die Person sehr gerne mag. Aber natürlich sind meine Träume auch mit Traumata verbunden. Ich träume davon, dass ich schreie, aber mich niemand hört. Schlaf ist mir sehr wichtig und wenn ich solches Zeugs träume, schlafe ich nicht gut. Deshalb sind mir Tagträume eigentlich viel lieber. Da denke ich an Menschen, die ich mag."

Inge, 93, lebt in der Nähe von Hannover und hat drei Kinder

(Foto: privat)

"Früher habe ich mehr geträumt als heute. Da habe ich sogar meine Träume immer aufgeschrieben. Tagebuch habe ich sowieso mein Leben lang geführt. Ich schrieb immer alles auf, was so in meinem Kopf herumschwirrte. Irgendwann sagte meine Tochter, ich solle das doch auch mal mit meinen Träumen machen. Sie schenkte mir ein Büchlein, das lag dann immer auf meinem Nachtkästchen.

Teilweise sind meine Träume sehr real. Sie sind nie beängstigend, sondern meistens schön. Mein Mann kommt darin vor, manchmal auch mein Vater. Seit ich sehr alt bin, ist das weniger geworden. Aber ich finde das gut, ich habe das Glück, sehr gut zu schlafen. Ich brauche keine Schlafmittel. Es kommt schon mal vor, dass ich nachts wach werde, zum Beispiel, wenn der Vollmond scheint. Dann wache ich auf. Wenn ich nicht wieder einschlafen kann, dann stehe ich auf, mache mir eine warme Milch, löse Kreuzworträtsel und esse einen Keks."

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