Biofach-Messe:Wie Armani - aber bio

Nicht nur gesund, sondern auch sozial: Die Bio-Branche will helfen, die Probleme der Welt zu lösen - und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner testet Schminke. Bilder von der Biofach-Messe in Nürnberg.

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Nicht nur gesund, sondern auch sozial: Die Bio-Branche will helfen, die großen Probleme der Welt zu lösen - und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner testet Schminke. Bilder von der Biofach-Messe in Nürnberg.Gesund und noch viel mehr: Die Fachmesse der Bio-Branche in Nürnberg steht unter dem Motto "Bio und Fair". Die Vertreter der ökologischen Landwirtschaft haben sich damit hohe Ziele gesteckt: "Auf Grundlage des Fairness-Prinzips sollte Bio-Landwirtschaft zur Ernährungssicherheit, Armutsreduzierung und einer ausreichenden Menge von Qualitäts-Lebensmitteln beitragen", sagte die Präsidentin der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM), Katherine DiMatteo, bei der Eröffnung der Biofach und der angeschlossenen Naturkosmetikmesse Vivaness am Mittwoch.Foto: dpa

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Die biologische Landwirtschaft soll also - neben gesundem Obst, Gemüse und Fleisch - auch Lösungen für drängende globale Probleme liefern. Und zwar, "indem sie die Nachhaltigkeit der sozialen, Umwelt- und finanziellen Ressourcen erhöht", sagte DiMatteo.Auch der Staatssekretär im Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium, Robert Kloos, betonte: "Mittlerweile ist der faire Handel zu einem bedeutsamen Instrument für die Bekämpfung der Armut geworden."Foto: dpa

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Ein Versuch, bio und fair zusammenzubringen, ist dieser "Bio African Cheese Kick"-Käselaib, von dessen Erlös je zwei Euro gespendet werden. Über Produkte wie dieses und Bio-Trends können sich ...Foto: dpa

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... Fachbesucher bis zum 20. Februar auf der "Biofach" sowie der angeschlossenen Naturkosmetikmesse "Vivaness" bei rund 2550 Ausstellern informieren.Foto: dpa

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Die Konsumpsychologin Simonetta Carbonaro warnte die Branche jedoch vor einem Kardinalfehler: "Bio orientiert sich heute an den üblichen Lifestyles und scheint seine Vergangenheit leugnen zu wollen. Damit hat Bio seine Einzigartigkeit verloren."Im Bild: Die Öko-Textilbranche hat natürlich nicht nur bunte Stricksocken zu bieten - aber auch: Ein Model bei der Green Fashion Modenschau in der Textil Area der BioFach 2010Foto: ddp

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Positiv sei jedoch, dass die Verbraucher inzwischen vermehrt auf eine kurze Wertschöpfungskette mit nachhaltigen, ökologischen, fairen, lokalen und saisonalen Lebensmitteln setzten. "Konsum ist heute (...) auch Ausdruck des Verantwortungsbewusstseins gegenüber der Gesellschaft, der Umwelt, der eigenen Zukunft und der unserer Kinder", sagte die Konsumpsychologin.Foto: dpa

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Gute Botschaften hatten die Hersteller von Naturkosmetik auf der benachbarten Kosmetik- und Wellnessmesse Vivaness zu verkünden: An der Schönheit wird auf keinen Fall gespart. Seit Jahren wächst der Markt für Naturkosmetik stetig. Auch die Finanzkrise konnte ihm im vergangenen Jahr nichts anhaben.Die Nachfrage nach Naturkosmetik sei ungebrochen, weil bei den Verbrauchern zum einen das Umweltbewusstsein und zum anderen der Wunsch, sich bewusst etwas Gutes zu tun, gestiegen sei.Die Zielgruppe der sogenannten Lohas (Lifestyle of Health and Sustainability) sei auch in der Krise bereit, für Qualität Geld auszugeben. "Das sind Menschen, die einen Lebensstil pflegen, der auf Nachhaltigkeit und Gesundheit beruht. Das schließt aber nicht aus, dass sie auf die Malediven in Urlaub fahren." Längst habe die Gruppe der Lohas die Ökos der 80er Jahre abgelöst, erläutert Branchen-Expertin Elfriede Dambacher.Foto: dpa

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Am meisten mögen die Verbraucher Cremes in verschieden Varianten von Anti-Ageing über Cellulite-Straffer bis hin zu durchblutungsfördernden Cremes. "Über 50 Prozent des Umsatzes werden mit Pflegecremes für Körper und Gesicht gemacht", erzählt Dambacher.Noch immer seien besonders Frauen diejenigen, in deren Einkaufswagen Naturkosmetik wandere. Sie seien mit 80 Prozent die Hauptzielgruppe der Branche. Für Männer sei das Angebot dagegen weiterhin gering: "Männerpflege ist ein sehr kleiner Bereich." Das Sortiment umfasst unter anderem typische Produkte wie Aftershave, Rasier- oder Duschgel.Im Bild: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) lässt sich auf der Vivaness-Messe schminken. Foto: dpa

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Ein anderer Bereich, der es nur auf einen Anteil von unter einem Prozent am Naturkosmetikmarkt bringt, sind Naturparfüms. Hier macht den Herstellern besonders das "Duftgedächtnis" der Verbraucher zu schaffen. Jahrelang seien die Verbraucher durch Parfümerien gelaufen und hätten sich - ganz unbewusst - ein Repertoire an Düften erschnüffelt.Und jetzt denken sie: "Es muss riechen wie Armani", sagt Jean-Claude Richard, Geschäftsführer eines Schweizer Naturkosmetik-Unternehmens, das auch Parfüms herstellt. Meist sei den Käufern die Vielfalt der Naturparfüms nicht groß genug. "Die herkömmliche Kosmetikindustrie bedient sich aus mehreren tausend Duftstoffen", erklärt Richard. Naturparfüms stünden dagegen nur etwa 200 bis 300 Duftstoffe zur Verfügung. "Mehr gibt die Natur nicht her", sagt er mit einem Achselzucken. Zudem entwickelten Naturparfüms ihren vollen Duft erst über Stunden hinweg.Im Bild: Natur-Parfum-Flakons.Foto: dpa(Ira Kugel, dpa/sueddeutsche.de/pfau)

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