"Wenn du hörst, ich habe an einer Mauer in Mexiko gestanden und wäre zu Fetzen geschossen worden, dann musst du wissen, dass ich das für einen guten Weg halte, dieses Leben zu verlassen - besser als Alter, Krankheit oder die Kellertreppe hinunterfallen. Ein Gringo in Mexiko - das wäre doch ein schöner Tod." Mit dieser viel zitierten Passage aus einem Brief des amerikanischen Autors Ambrose Bierce an seine Nichte Lora beginnt die Legende. Da war der damals 71-Jährige nach einem langen Leben als Kriegsheld im amerikanischen Bürgerkrieg, als Starkolumnist der Hearst-Presse, einflussreicher Schmutzaufwirbler und Miterfinder der klassischen amerikanischen Short Story schon auf dem Weg nach Mexiko. In seinem allerletzten Brief aus Chihuahua Weihnachten 1913 kündigte er lediglich an, er werde am nächsten Tag in Richtung Ojinaga aufbrechen. Dort rüstete gerade der Revolutionsführer Pancho Villa zur endgültigen Entscheidungsschlacht. Von da an gibt es kein weiteres Lebenszeichen des prominenten Gringos mitten in den Wirren der mexikanischen Revolution.
Dem Geheimnis auf der Spur:Das letzte Abenteuer
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Wie der amerikanische Schriftsteller und Kriegsheld Ambrose Bierce in den Wirren der mexikanischen Revolution 1914 spurlos verschwand.
Von Josef Schnelle
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