Alkohol und Schwangerschaft:Gefahr aus der Flasche

15 Prozent der Schwangeren sind in Deutschland nicht alkoholabstinent. Die Folge: Alkohol ist die häufigste Ursache von Schäden bei Kindern.

Rund 10.000 Babys kommen in Deutschland jedes Jahr mit alkoholbedingten körperlichen oder geistigen Schäden zur Welt. Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft ist in Deutschland die häufigste Ursache für körperliche und geistige Schäden bei Kindern. Insgesamt wurden im Jahr 2008 in Deutschland 682.514 Kinder geboren.

Das berichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Dienstag in Köln zum "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September - und riet werdenden Müttern, ganz auf Alkohol zu verzichten.

Alkohol führt nach aktuellen Schätzungen in 2000 Fällen jährlich zu schweren Störungen. Dazu zählen Gesichtsfehlbildung, Wachstumsstörungen im Mutterleib und auch nach der Geburt oder starke Schäden in der geistigen und motorischen Entwicklung. Bei 8000 Kindern zeigen sich alljährlich sogar "fetale Alkoholeffekte", was häufig komplexe Störungen der Hirnfunktion bedeute.

Studien zufolge trinken dennoch zwölf bis 15 Prozent der werdenden Mütter einmal oder mehrfach im Monat Alkohol. Es sollte "uneingeschränkt ein absoluter Alkoholverzicht" gelten, betonte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott.

Für Frauenärzte und Hebammen hat die Bundeszentrale ein Beratungskonzept entwickelt. Es hilft den Fachkräften, bei Beratungsgesprächen und medizinischen Vorsorgeuntersuchungen besser zu erkennen, ob Schwangere sorglos und riskant mit Alkohol umgehen. Mit dem Konzept "Alkoholfrei durch die Schwangerschaft" wird den Frauen geholfen, sich abstinent zu verhalten und nicht rückfällig zu werden.

© sueddeutsche.de/dpa/bilu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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