"Die Erinnerung an Menschen ist manchmal wie eine Melodie", sagt Alexander Kluge. Von draußen fällt Dämmerlicht in das hohe Zimmer in dem Schwabinger Altbau, in dem Kluge lebt und arbeitet. Um den großen Tisch Regalwände mit Büchern, Büchern, Papieren, Büchern. Im Regal hinter Kluge steht ein Goldener Löwe, der, wäre es noch hell genug, glänzen würde. Kluge hat den Filmpreis zweimal in Venedig gewonnen, einmal 1968, als erster Deutscher, für "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos", das andere Mal 1982 für sein gesamtes Schaffen. Manchmal nennt man so etwas einen Lebenswerk-Preis. 1982 war Kluge allerdings gerade mal fünfzig, an diesem 14. Februar wird er neunzig.
Alexander Kluge im Porträt:Die Fantasie ist ein Fluchttier
Lesezeit: 9 min
Schriftsteller, Gruppe-47-Mensch, Fernsehproduzent, Filmkünstler, Wortempathiker: Alexander Kluge.
(Foto: Alessandra Schellnegger)Der Schriftsteller, Filmkünstler und Geschichtensammler Alexander Kluge über vertikales Erzählen und das Bergwerk der Erinnerung. Ein Besuch in Schwabing.
Essay von Kurt Kister
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