World Bodypainting Festival 2011:Hautsache

Zarte Malerei und leuchtende Farben auf nahezu nackter Haut: Am beschaulichen Wörthersee begegnen sich jährlich Anhänger des "World Bodypainting Festival". Mit der Kunstform "Body-Art" hat das allerdings wenig zu tun.

Bilder.

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Zarte Malerei und leuchtende Farben auf nahezu nackter Haut: Am beschaulichen Wörthersee begegnen sich jährlich Anhänger des "World Bodypainting Festival". Mit der Kunstform "Body-Art" hat das allerdings wenig zu tun. Als "the World's most colourful event" wurde das "World Bodypainting Festival 2011" angekündigt - und in der Tat: Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/cag/bgr

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Ein paar hübsche ...

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... und eindringliche, ...

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... farbenfrohe ...

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... und lebendige Bilder ...

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... hat das Festival schon hervorgebracht, als es vom 1. bis zum 3. Juli Körperbemaler aus 40 Nationen mit ihren Models im beschaulichen Örtchen Pörtschach am Wörthersee versammelte.

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Das Festival findet seit 1998 in Österreich statt und soll der Welt zeigen, was aus dem menschlichen Körper herauszuholen ist, wenn man ihn bemalt - und zu welcher Finesse und Phantasie die Mitglieder der "World Bodypainting Association" (wbpa) fähig sind:

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Ob nun klassisch mit Pinsel und Wasserfarben, für Fortgeschrittene mittels Schwammtechnik, ...

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... ob mit Airbrush-Technik, beim "Face-Painting", ...

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... mit Spezialeffekten versehen, oder, in diesem Jahr zum ersten Mal im Wettbewerb ...

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... beim "World Fluoro Award", bei dem fluoreszierende Körperfarben mit UV-Licht nächstens zum Leuchten gebracht werden: "Hauptsache spektakulär" war das Motto der Körpermaler aus aller Welt.

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Naturgemäß gibt es bei einem solchen Event mehr ...

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... oder weniger geschmackvolle "Kunst" am Körper zu sehen - eines sollte aber klar sein: Mit "Body-Art", also der Körperkunst in ihrem eigentlichen oder kunsthistorischen Sinne, hat das Spektakel am Wörtersee wenig zu tun.

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Die Kunstrichtung "Body-Art" entstand in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts aus der Happening- und Fluxusbewegung und brachte Performances hervor, in denen sich meist der Künstler selbst seines eigenen Körpers als Kunstmedium und Kunstobjekt bediente. Die Verschmelzung des Künstlers mit seinem Kunstwerk stand damit am Ende eines jahrhundertelangen Prozesses vom gemalten Bild und der klassischen bildhauerischen Skulptur zu freieren und anderen Kunstformen, die vor allem im 20. Jahrhundert erprobt und etabliert wurden. Body-Art-Künstler wie Vito Acconci, Dennis Oppenheim, Gina Pane, Urs Lüthi oder Jürgen Klauke behandelten ihren Körper als Material und fügten ihm teilweise Schmerzen und sogar Verletzungen zu, um Tabus, gewohnte Denkmuster und den Zuschauer anzugreifen. 1975 fand in Paris die erste große Body-Art-Ausstellung mit Videos, Fotos und Performances statt, wo François Pluchart ein "Manifest zur Körperkunst" veröffentlichte. Darin war zu lesen, dass der "Anspruch auf Unmittelbarkeit der eigenen körperlichen Erfahrung" eine "politische Notwendigkeit" sei. Schock- und Ekeleffekte wurden bewusst provoziert, um den Zuschauer aus seiner passiven Konsumentenrolle zu locken.

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Die wbpa-Körpermaler möchten auch locken, ...

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... allerdings weniger aus politischer Notwendigkeit oder sozialkritischer Perspektive ...

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(Foto: Getty Images)

... als aus der Lust an bunten Farben, menschlichen Körpern ...

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... und aus Experimentierfreude darüber, was sich aus einem Normalokörper so alles herausholen lässt. So bemalt der typische Bodypainter auch nicht sich selbst, ...

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... sondern klassischerweise ein zumeist weibliches und zumeist junges Model, ...

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... weil es eben weniger um Kunst als vielmehr um Optik geht. Faszinierend ...

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... fanden die Gäste und Zuschauer das Pörtschacher Spektakel allemal, zumal neben halbnackten Models und Farbenlehre auch noch 35 Workshops, Fotografie-Wettbewerbe, Bands und DJs wie Shaggy, Patrick Nuo und Milk & Sugar, eine Modenschau und nächtliche Partys auf dem Programm standen.

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War ja auch alles so schön bunt dort. Hautsache.

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