Zum Tod von Wayne Kramer:Poser und Revolutionär

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"Die Hoffnung allein ist ein wunderbares Frühstück, aber ein miserables Abendessen": Wayne Kramer im Jahr 2013, bei einem Konzert in Beverly Hills. (Foto: Todd Williamson/Invision for Ciroc)

Wie die Hippies, aber konfrontativer, bewaffneter: Ein Nachruf auf den Gitarristen, Politaktivisten, Proto-Punk und Rock'n'Roll-Lauser Wayne Kramer.

Von Joachim Hentschel

Die Frage, ob er eher Poser oder Revolutionär war, stellte keiner. Schließlich war es das Jahr 1969, als Wayne Kramer in Detroit zu einem der Über-Nacht-Protagonisten des politisch befeuerten Rock'n'Roll wurde. Damals gab es derart viele echte und symbolische Schlachten zu schlagen, ästhetische, sexuelle, philosophische und straßenaktivistische, dass am Ende alles doch irgendwie eins war. Und Kramer - damals 21 Jahre alt und ein süßer, glattrasierter Kerl mit Vokuhila-Mähne - als Gitarrist mit seiner Band MC5 problemlos das Narzisstische mit dem Radikalen verbinden konnte. Das Partykanonenhafte auf der einen Seite. Den latent gewaltbereiten Widerstand auf der anderen.

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