Zur Zukunft der Berliner Volksbühne:Das Geisterhaus

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Die Berliner Volksbühne - ein Haus der lebenden Toten? Das Foto zeigt keinen Zombie, sondern die Schauspielerin Sophie Rois in "Das Leben ein Traum". (Foto: Gordon Welters)

Wie geht es weiter an der Berliner Volksbühne nach dem Tod von René Pollesch? Das Theater laviert gerade zwischen Historisierung, peinlicher Selbstparodie und drohender Zombifizierung.

Von Peter Laudenbach

Besuche in der Berliner Volksbühne haben derzeit etwas Gespenstisches. Nach René Polleschs Tod vor knapp drei Wochen muss man an die vielen anderen Volksbühnen-Künstler denken, die nicht mehr leben, Christoph Schlingensief zum Beispiel, der Schauspieler Hendrik Arnst oder der Bühnenbildner Bert Neumann, neben und mit Frank Castorf der prägende Künstler der Volksbühne in ihrer großen Zeit. Diese Zeit ist schon länger sehr vorbei. Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ist seit Jahren das am schlechtesten geführte Theater Berlins. Über längere Phasen hinweg lavierte sie hart am Rand der Bedeutungslosigkeit. Nachdem ein etwas zu geltungsbedürftiger Kulturstaatssekretär es 2017 in aller Ahnungslosigkeit für eine gute Idee gehalten hatte, Castorf und seine Anarcho-Gang aus ziemlich umwerfenden Theaterkünstlern rauszuschmeißen, ist die Volksbühne zum Spielball wechselnder Dilettanten in der Theaterleitung geworden.

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