Thomas Hettches Novelle "Sinkende Sterne":Engelchen und Teufelchen

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In der Idylle lauert der Abgrund. Bergsee unter dem Matterhorn in den Walliser Alpen in der Schweiz. (Foto: Daniel Haller/imago images/Shotshop)

Das Haus seiner Eltern ist dem Untergang geweiht. Die Rückkehr dorthin gerät dem Erzähler zur Geschichte der Literatur, ja der Entwicklung unseres Planeten. Jeder geringere Autor als Thomas Hettche müsste daran scheitern.

Von Hubert Winkels

Aufklärung ist Thomas Hettches Sache nie gewesen. Selbst in seinen Romanen mit einer vordergründigen Kriminalhandlung wächst das Unklare und Dunkle mit jedem Indiz, jedem Fortschritt der Erkenntnis. Nicht weil die Auflösung eines Rätsels oder die Beantwortung einer analytischen Frage zu den langweiligen unserer weltsichernden Rituale gehörte, sondern weil das Streben nach sicherem Wissen notwendig Verkennungen produziert und Thomas Hettche an eben diesen Verkennungen interessiert ist. Er will sie zugleich verstehen und das Heimliche und Verführerische an ihnen genießen.

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