Franz Kafka liegt viel im Bett. Mal mit Verstopfung und Rückenschmerzen, mal hoffnungslos oder um den Hunger zu verschlafen. In der Welt ist großes Morden, Nachrichten vom Krieg in Russland dringen in sein Zimmer, irgendwann auch "Friede in der Ukraine". Kafka bleibt in seinem Raum, in einem überfüllten Zinshaus, dem "Hauptquartier des Lärms". Bei ihm ist kein echter Mensch, nur acht Oktavhefte, die er mit dem Beginn jener Krankheit, die zu seinem Tod führen wird, mit Bleistift vollschreibt. Kurze Beobachtungen, Einfälle für bedeutungsvolle oder absurde Sätze, Skizzen von Geschichten und Romanen schreibt er in die Schulkladden, dazu Alltägliches, aufgeschnappte Satzfetzen, Hebräischvokabeln, Gedanken zu Religion und Unsterblichkeit.
Premieren in Hamburg:Kafka und die heimlichen Herrscher
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"Die acht Oktavhefte" und "The Mushroom Queen": Zwei hollywoodreife Theaterpremieren am Hamburger Schauspielhaus.
Von Till Briegleb
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